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Leserbrief: Seltsames Demokratieverständnis

Schüler wollen keinen Namen für die Sekundarschule, schreiben die Zeitungen obwohl 78% sich für einen der Namen entschieden haben. Was ist das für ein Demokratieverständnis fragt der Radevormwalder Felix Staratschek, der sich wundert, wie die Journalisten mit Zahlen umgehen.

"Sekundarschüler wollen keinen Namenspaten" heißt es in der Schlagzeile der Radevormwalder Einheitszeitung BM-RGA. Diese Aussage würde stimmen, wenn 50% und mehr gegen einen Namen gestimmt hätten oder wenn bei Enthaltungen die Zahl der Nein-Stimmen größer wäre als die der Ja-Stimmen.



Aber welchen Stimmenanteil haben die Schüler, die gegen jeden Namen gestimmt haben?



Welcher Wert ist für die Zeitungsmacher die Mehrheit?



Es sind sage und schreibe 22%! Die fast 4-fache Zahl der Schüler hat demnach für einen Namen gestimmt, denn nach meinen Verständnis der einfachsten Mathematik sind 78% für einen Namen eine Mehrheit, die sogar das Grundgesetz ändern könnte, wenn das im Bundestag der Fall wäre. 11 Namen standen zur Auswahl. Bei der Abstimmung waren laut Zeitung 19% für Astrid Lindgren und 16% für Oscar Schindler. Das sind zusammen schon mal 35% und damit mehr, als gegen einen Namen gestimmt haben. Es scheint so, dass die Autoren der Zeitung dringend noch einmal die Sekundarschule besuchen müssten, um ihre Fähigkeiten in der einfachsten Mathematik aufzufrischen. Oder ist die Qualität in den Schulen heute schon so schlecht, dass die Schulen Journalisten hervorbringen, die solche Zahlen nicht mehr realistisch bewerten können?



Kommt noch hinzu, dass es mal 25 Namen waren, von denen 14 im Vorfeld gestrichen wurden, weil die noch leben (das kann man noch verstehen), weil die zu alt sein (ist den Geschichtsvergessenheit ein Zeichen von Bildung?) oder weil die schon auf einer Straße aufgeführt sind.



Wie sähe denn eine echte demokratische Abstimmung aus?



1. Die Schulklassen suchen Namensvorschläge.

2. Alle Vorschläge kommen in eine Vorwahl. Man darf 50% der genannten Personen wählen. Die Hälfte der Liste mit den meisten Stimmen kommt in die zweite Wahl unter Punkt 4.

3. Nach Vorlage der Auswahlliste wird nach einer Debatte abgestimmt ob es einen Namen geben soll oder nicht. Das kann in jeder Klasse per Handheben passieren und die Ergebnisse werden protokoliert und zusammen addiert. Denn bis hierher wird sich jeder genug Gedanken gemacht haben. So wird auch in kommunalen Räten meist abgestimmt.

4. Jetzt darf, wenn es einen Namen geben soll, jeder 3 Personen der Auswahlliste wählen. Wer halb soviele Stimmen hat, wie es Schüler gibt, geht in die Endwahl.

5. Bei dieser Wahl gewinnt wer die meisten Stimmen hat.



Das klingt kompliziert, aber das wäre demokratisch. Zum einen gehen in der Politik Themen oft erst durch Ausschüsse, bevor das gsesamtgremium den Beschlusss fast. Zum anderen es kann bei Wahlen, wie wir die heute haben, sein, dass Personen Wahlkreise gewinnen, die die Mehrheit nie im Parlament sehen will. Die sind sich nur nicht einig wer statt dessen einziehen sollte. Das wird auch bei der Landtagswahl hier und da der Fall sein. Würden Erststimme und Zweitstimme auf zwei Wahlzettel verteilt, könnte man für Direktkandidaten die Zustimmungswahl einführen. Jeder bekommt 3 Stimmen und kann die drei fähigsten Politiker wählen. So kommt es in der Wahl zu einem Kompromiss, der dazu führt, das auf keinen Fall der den Wahlkreis gewinnt, den die Mehrheit nicht im Parlament sehen will.



Somit hat das Verfahren bei der Sekuindarschule, wie auch das Wahlverfahren für Landtag und Bundestag große Mängel, die echte Demokraten beheben würden. Ich hatte das schon per Petition gefordert, aber keine der großen Parteien hat sich die Verbesserung der Demokratie zu eigen gemacht. Vielleicht hat dieser Mangel bei den staatlichen Wahlverfahren mit dazu geführt dass bei 22% die Journalisten von einer Mehrheit sprechen. Denn wenn das statt der Schulnamenswahl die Landtagswahl gewesen wäre, wäre die Wahl hier mit 22% entschieden. Das ist aber trotz der rechtlichen Regelung niemals eine Mehrheit. Im Gegenteil, eine Minderheit der Wähler kann beim aktuellen Wahlsystem Wahlkreise gegen eine Mehrheit gewinnen. Insofern passt die Bewertung des Wahlergebnisses bei der Sekundarschule zur großen Politik.


Felix Staratschek


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