Leserbrief: Zirkus "kommunal"
SPD versuchte wieder einmal "kraftvoll und stark" aufzutreten
Seit geraumer Zeit beobachtet der Wähler die Zerfallsprozesse der SPD nicht nur auf Bundes- und Landesebene. Bei aktuellen Meinungsumfragen liegt ihr Anteil bei weit unter 20 Prozent der Wählerstimmen. Nun hat sie auch auf kommunaler Ebene bald keine tragende Bedeutung mehr.
Bestes Beispiel für den Abstieg einer Volkspartei ist da die Wahl des Beigeordneten Christian Klicki in Radevormwald. Der junge Mann aus Wermelskirchen wurde am 10. Dezember des vergangenen Jahres mit der Mehrheit der Stimmen des Stadtrates gewählt. Nun trat die SPD, enttäuscht vom Abstimmungsergebnis, dazu ist Klicki auch noch CDU-Mitglied, an die Öffentlichkeit. Sie hält Klicki mit seinen 27 Jahren für zu viel jung für dieses Amt. Zu unerfahren sei er, heißt es von Seiten der Sozialdemokraten aus der Radevormwalder Stadtratsfraktion. Das rief den SPD-Ortsvereins- und Fraktionsvorsitzenden auf den Plan. Über seinen Schreibtisch wurde die Abstimmungsniederlage mit einer öffentlichen Diskussion angefacht und angezweifelt.
Das gelang auch. Klicki erklärte am vergangenen Freitag seinen Verzicht auf seine Wahl. Doch eigentlich ist er nicht zurückgetreten, so sieht es die übergroße Zahl Radevormwalder Bürger. Er ist im wahrsten Sinne des Wortes "zurückgetreten worden". Denn wer schon vor einem Amtsantritt ein so getrübtes Betriebsklima vorfindet, tritt seinen Dienst lieber nicht an.
Christian Klicki wird es, so ist zu erwarten, nach seiner überzeugenden Vorstellung im Stadtrat vom 10. Dezember, 2019 noch weit bringen. Er wird Karriere machen. Leider nicht in Radevormwald.
Manfred Heymann
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Zuletzt aktualisiert am: 23.01.2020. 1473 19.04.2024).
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