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Leserbrief: Die Realschule ist keine Restschule

Eine Kommentierung der Info-Veranstaltung zur Sekundarschule

Eigentlich sollte es eine Werbeveranstaltung für die geplante Sekundarschule werden. Das sich daraus eine lebhafte und kontroverse Diskussion entwickelte, ist ja in Radevormwald eher selten. Und diese Diskussion wurde dann in der Presse nicht sehr realistisch dargestellt. Denn die Argumente waren kontroverser, als es in den Artikeln der BM und des RGA rüberkommt.


Auf kontroverse Fragen war man auf Seiten der Vortragenden auch eher unzureichend vorbereitet. So wurden manche Fragen erst nach mehrmaligem Wiederholen verstanden und vieles nicht oder unzureichend beantwortet. Beispiel: „Warum wird keine Gesamtschule gegründet“, Antwort: „Die Politik hat so entschieden, das brauchen wir heute nicht zu diskutieren.“ 

Fragen nach der Wertigkeit der Sekundarschulabschlüsse im Vergleich zum Haupt- und Realschulabschluss konnten ebenso wenig geklärt werden wie die Frage, ob es in der Sekundarschule noch Profilklassen (z.B. bilinguale Klassen) geben kann. Das wirkte unprofessionell.

Erwähnt sei außerdem die Rechenschwäche (oder war es taktisches Argumentieren?) des Hauptschulleiters, der die hervorragende Lehrer-Schüler-Relation der Sekundarschule vorrechnete, dabei aber vergaß zu erwähnen, dass diese Relation durch das höhere Stundendeputat von Realschullehrern zum großen Teil ausgeglichen wird. Auch, dass man als Schulleiter mit dem neuseeländischen Pädagogen John Hattie nichts anzufangen wusste, wirkte eher peinlich.

Besonderen Unmut lösten einige Äußerungen der Gastrednerin Frau Pesch, Leiterin der Sekundarschule Monheim, aus. Dass sie das Konzept ihrer Schule lobte, war zu erwarten und sei ihr erlaubt. Im selben Zuge aber andere Schulen schlecht machen, das zeugt von keinem guten Diskussionsstil. So äußerte sie mehrfach, die Realschule werde zu einer Restschule (schon diesen Begriff muss man kritisieren!), die nicht mehr in der Lage sei, mit der Heterogenität der Schüler fertig zu werden, wenn in Radevormwald die Hauptschule wegfällt. Auch möchte sie auf Lehrer, die ihr Idealbild von Pädagogik kritisch sehen, an ihrer Schule lieber verzichten.

Liebe Frau Pesch, vielleicht ist ihnen nicht bekannt, dass die Realschule in Radevormwald bereits jetzt mit dieser Heterogenität der Schüler leben muss und das hervorragend bewältigt. Hier arbeiten motivierte und engagierte Pädagogen daran, den Schülern eine optimale Ausbildung und Vorbereitung auf ihren Berufsweg zukommen zu lassen. Und das schaffen sie bislang sehr gut. Die hervorragende Bewertung bei der landesweiten Qualitätsanalyse und der positive Ruf in der Radevormwalder Bevölkerung sprechen da für sich. Das Sekundarschulleiter auf diese Pädagogen verzichten können, kann ich mir eigentlich nicht vorstellen. Wenn man ihnen aber auf derartige Weise klar macht, was man von ihrer Arbeit hält, wird mancher davon vielleicht gar keine Motivation mehr verspüren, am Aufbau einer Sekundarschule in Radevormwald mitzuarbeiten.

An die Stadt und deren Repräsentanten kann man die Frage stellen, ob es denn wirklich eine so gute Idee ist, erfolgreiche Schulen aufzugeben für eine Schulform, der viele Eltern und Lehrer sehr kritisch gegenüberstehen und von der niemand weiß, wie effektiv sie wirklich arbeiten wird? Dass die Hauptschule irgendwann nicht mehr existieren kann, ist leider zu erwarten. 

Aber wäre es dann wirklich ein so großes Problem, Schüler, die die Anforderungen von Gymnasium und Realschule nicht schaffen, nach Lennep oder Hückeswagen zur Schule zu fahren? Andere Städte haben auch nicht alle Schulformen vor Ort und kriegen das organisiert. Schon jetzt pendeln viele Rader Schüler, und wenn die Sekundarschule nicht angenommen wird, werden es eher mehr werden. Werbung eines Lenneper Lehrers für die dortige Realschule gab es auf der Veranstaltung peinlicherweise auch, warum wohl?

Dr. Axel Michalides, Lehrer an der Realschule Radevormwald

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