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Integrativer Fledermaus-Aktionstag in den Jugendräumen

Am Samstag trafen sich 12 Kinder und Jugendliche mit und ohne Behinderung zum Fledermaus-Aktionstag in den Jugendräumen Bürgerhaus.

Sabine Maurer (Lebenshilfe) und Dietmar Fennel (Rader Naturschutzverein) hatten sich einiges einfallen lassen, um für die jungen Gäste die sieben Stunden von 15 bis 22 Uhr kurzweilig zu gestalten.

„Wann wird es denn endlich dunkel?“, fragen 12 Kinder und Jugendliche mit und ohne Behinderung Frau Maurer an diesem Samstags-Treff-Nachmittag mehr als einmal. Besonders Alexander, ein großer Fan von Nachtwanderungen, kann es kaum erwarten. Der Teenager ist geistig behindert und freut sich auf den geplanten Ausflug in der Dämmerung, der die Gruppe zum Spielplatz Hölterhof führen wird. Anlass der heutigen Veranstaltung ist die Europäische Nacht der Fledermäuse (Batnight).

Vor dem Ausflug gab es für die Kids einen kurzweiligen Nachmittag in den Jugendräumen, bei dem natürlich das Thema Fledermaus ganz in den Mittelpunkt gestellt wurde. Sabine Maurer von der Lebenshilfe und Dietmar Fennel vom Rheinisch-Bergischen Naturschutzverein (RBN / Ortsgruppe Radevormwald), hatten für den heutigen integrativen Samstags-Treff einiges vorbreitet - und die Kids machen mit durchweg guter Laune und viel Interesse mit:

Von 15 bis 16.30 Uhr steht das Basteln von „Fledermaus-Kartons“ auf dem Programm: Alle Kids, die Lust haben, mitzumachen, bekommen einen Schuhkarton, den sie im Werkraum schwarz ausmalen können. Während die Farbe Zeit zum Trocknen hat, werden aus braunem und schwarzem Tonpapier Fledermäuse gebastelt, dazu Mond und Bäume. Anschließend werden die Kartons auf die Seite gestellt und mit den kleinen Bastelarbeiten ausgeschmückt: Mond und Bäume zieren den Hintergrund, die Fledermäuse werden mit Nadel und Faden so aufgehängt, dass sie durch die „Landschaft“ fliegen. Zum Schluss dürfen sich die Kids aus einem Fundus an selbstleuchtenden Sternen drei Stück aussuchen und sie ebenfalls in ihren Fledermaus-Karton kleben. Wer zum Basteln keine Lust hat, beschäftigt sich derweil mit dem Gestalten von Fledermaus-Ausmalbildern oder mit Gesellschaftsspielen.


Gegen 16.00 Uhr bekommt die Gruppe Besuch von Dietmar Fennel vom Naturschutzverein. Seit Jahren gibt der Fledermausexperte sein Wissen auch an die jüngere Generation weiter und begibt sich mit Kindern und Jugendlichen auf Batmans Spuren: Im Gepäck hat er dazu heute Bücher zum Thema Fledermaus und Fledermausschutz, ein Spiel und allerhand interessante Informationen. Und die Samstags-Treff-Gruppe, die es sich auf Decken und Kissen im Discoraum gemütlich gemacht hat, lauscht aufmerksam:

22 Fledermausarten gibt es in Deutschland und 10 davon sind auch in Radevormwald heimisch. An vielen Stellen in der Stadt auf der Höhe lassen sie sich nach Einbruch der Dämmerung bei ihrer Jagd auf Insekten beobachten. Während z. B. Abendsegler und Zwergfledermaus zu den Arten gehören, die früh zur Insektenjagd ausfliegen und noch im Resttageslicht beobachtet werden können, sind später jagende Arten in der Dunkelheit nicht mehr mit bloßem Auge zu erkennen. „Ihre Ortungsrufe sind für Menschen in der Regel nicht hörbar“, erklärt Herr Fennel. „Manchmal können Kinder sie noch wahrnehmen, aber ältere schon nicht mehr.“

Zwar war es am Nachmittag für die Fledermäuse natürlich noch zu hell zum Ausfliegen, aber dennoch stellt Herr Fennel das Fledermaussuchgerät vor, den sogenannten „Bat-Detector“. Das kleine Gerät erkennt die von Fledermäusen ausgesandten Schallwellen und setzt sie in knackende Töne um, durch die auch bei völliger Dunkelheit die Anwesenheit von Fledermäusen nachgewiesen werden kann. Einen Eindruck von der Funktion des Geräts bekommen die jungen Teilnehmer/innen dann bei der Simulation mit der Hundepfeife: Auf die Pfeiftöne reagiert das Fledermaus-Suchgerät mit einem Rauschen. So wie es auf die Ultraschallsignale der Fledermäuse mit einem Knacken reagieren würde.

In einer kurzen Pause gibt es Haribo-Fledermäuse zum Naschen und dann wird zum Schluss dieses Nachmittagsabschnitts noch ein kurzweiliges Spiel veranstaltet: Ein Kind mimt dabei mit verbundenen Augen eine Fledermaus, ein oder zwei andere Kinder die Motten. Die „Motten“ bekommen Holzstäbe in die Hand und erzeugen damit Geräusche, die die „Fledermaus“ orten soll. Schließlich ist sie sozusagen auf der Jagd und kann sich nur am Schall in Richtung Beute orientieren! So wird den zuschauenden Kindern und natürlich erst recht den mitspielenden Kids ganz deutlich, wie das mit der Insektenjagd bei Fledermäusen in etwa funktioniert.

Der Nachmittag geht sehr schnell vorbei; schon ist es 18 Uhr und Zeit fürs Abendessen. Herr Fennel verabschiedet sich und alle Kinder und Jugendlichen helfen dabei, das gemeinsame Essen vorzubereiten: Tische werden aufgestellt und gedeckt, Stühle geholt, Tee gekocht, Fruchtschorlen gemischt, Gemüse für Rohkostteller in mundgerechte Stücke geschnitten. Es gibt Teller mit Wurst und Käse und drei verschiedene Sorten Brot werden aufgetragen. Dann heißt es „Widdewiddewitt - guten Appetit!“ und eine gute halbe Stunde lang ist es ganz ruhig in den Jugendräumen: Alle Gäste sind hungrig und stärken sich ausgiebig für den Abend. Und mit vollem Mund kann man ja nicht so viel reden ;-) Das Abräumen geht schnell, denn wieder helfen alle fleißig mit. Nach dem Essen wird eine kleine Pause gemacht. Einige gehen ins Außengelände zum Fußballspielen, andere machen es sich noch mal gemütlich und lassen sich aus dem Buch „Der kleine Vampir“ vorlesen.

Dann ist es soweit: Noch eine Runde Obst für alle, noch mal einen Schluck trinken, Rucksäcke packen, Jacken anziehen, Taschenlampen noch mal kontrollieren und die gebastelten Fledermaus-Kartons unter den Arm klemmen - und schon macht sich die gut gelaunte, muntere Gruppe gegen 20.30 Uhr in der Dämmerung auf den Weg zum Spielplatz Hölterhof. Es ist noch angenehm warm, der Spaziergang tut gut, aber richtig gut tut dann das ausgelassene Toben auf dem Freizeitgelände! Schaukeln, Seilbahn fahren, Fangen spielen und immer wieder zum Himmel gucken, ob sich die ein oder andere Fledermaus blicken lässt. Aber der Himmel wird dunkler, ohne dass sich die kleinen Tiere bei der Jagd zeigen. Wahrscheinlich bekommen sie bei so viel geräuschintensivem Spaß doch Angst?!

So wird es später, dunkler und nach und nach auch leerer und ruhiger auf dem Spielplatz. Schließlich werden um 22 Uhr die letzten Teilnehmer/innen des siebenstündigen Fledermaus-Aktionstages von ihren Eltern oder Großeltern abgeholt. Mit nach Hause nehmen sie ihre Bastelergebnisse, Bilder, eine kindgerechte Handreichung zum Thema Fledermaus und viele neue Eindrücke. Und den Wunsch, dass so eine besondere und besonders lange Veranstaltung bald noch mal stattfinden soll: „Vielleicht bleiben wir dann mal bis Mitternacht in den Jugendräumen und machen mal eine Nachtwanderung!“, schlägt Alexander vor und Isabel, ein Mädchen mit Down-Syndrom, stimmt ihm zu: „Ja, das ist ganz toll und gar nicht unheimlich!“

Informationen rund um die Themen "Fledermaus" und "Fledermausschutz - auch im heimischen Garten!" sind bei Herrn Dietmar Fennel vom Rheinisch-Bergischen Naturschutzverein, Ortsgruppe Radevormwald, zu bekommen:

Flurstraße 8
42477 Radevormwald
Telefon: 02191 / 660348

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