Integration? Na klar!! Rückblick auf die erste Ferienwoche
Ferien daheim müssen in Radevormwald nicht langweilig sein, denn seit fast 30 Jahren gibt es in der Stadt auf der Höhe den Ferienspaß für Kinder und Jugendliche!
Seit 2007 dürfen sich auch Kids mit Behinderung eingeladen fühlen, an Ferienaktionen teilzunehmen. „Rade integrativ“, das Kooperationsprojekt von Stadt und Lebenshilfe, macht es möglich. Schon die erste Woche der Sommerferien 2008 bot mit zahlreichen integrativen Aktionen vielen Kindern und Jugendlichen mit und ohne Handicap eine Menge Kurzweil:
Am Donnerstag, 26.6., wurden die Ferien mit einem Spiel- und Spaß-Programm am Hölterhof begrüßt: Hüpfburg, Trampolin, Planschbecken, Spielzeugverleih und Spaßaktionen warteten auf die jungen Besucher/innen. Als besonderes Bonbon wurde der Platz zum Rollschuhlaufen und Fahrradfahren geflutet und bot danach eine tolle Wasserfläche zum Spielen und Abkühlen.
Am Freitag, 27.6., war Märchenzeit in den Jugendräumen. Irmgard Hannoschöck vom Diakonischen Werk des ev. Kirchenkreises Lennep las Märchen vor und die Kinder hatten Gelegenheit, dazu zu malen und zu basteln. Das Angebot findet noch zweimal in den Ferien statt und lädt auch Kinder mit Handicap zur Teilnahme ein.
Günter Jacobi vom Herz-Dame-Skatclub Radevormwald bot jungen Menschen die Möglichkeit, Theorie und Praxis des Skatspiels zu erlernen. Das Angebot findet in und auch nach den Ferien jeden Freitag in den Jugendräumen Bürgerhaus statt. Es ist kostenlos und steht auch Kids mit Körperbehinderung offen.
Am Nachmittag öffnete die Hütte am Spiel- und Freizeitgelände Hölterhof wieder ihre Türen. Zum integratien Freitags-Treff am Hölterhof, der auch außerhalb der Ferien stattfindet, erschienen wie immer zahlreiche Kinder und Jugendliche. Sie konnten ihren Nachmittag mit Spielen, Toben, Fußball, Basketball usw. verbringen. Das Wetter war trocken, aber es musste mit Regen gerechnet werden. Darum wurde das Trampolin nicht aufgebaut. Dafür gab es eine besondere Mitmach-Aktion: Zur Vorbereitung auf die Kunstwerkstatt am Sonntag durften die Kinder helfen, Holzstühle bunt zu lasieren. Mit viel Eifer gingen sie ans Werk und nach kurzer Zeit sah es auf dem Platz, auf dem sonst das Trampolin steht, fast so aus, als hätte ein moderner Künstler dort sein Werk ausgestellt: Zehn Stühle in frischen Farben, aufgestellt auf zwei dunkelgrünen und mit Farbklecksen besprenkelten Plastikfolien zogen die Blicke der Besucher/innen auf sich.
Zu den beiden Samstags-Treffs für Kinder und Jugendliche mit und ohne Handicap am 28.6. kamen zahlreiche Besucher/innen. In den Sommerferien sind die Altersstufen in 4 bis 12 und 13 bis 21 aufgeteilt. Während sich die Gruppe der „Kleinen“ heute einer Mini-Olympiade und einem Malangebot zu widmeten, hatten die „Großen“ die Gelegenheit, in Ruhe Gesellschaftsspiele auszuprobieren und sich in Kicker und Billard zu üben.
Beim Überraschungsei-Bingo im Haus der Kulturgemeinde Önkfeld ging es spaßig zu und zwischen den vielen Kindern ohne Behinderung war ein Junge mit Körperbehinderung dabei. Begleitet und unterstützt von einer Ehrenamtlerin der Lebenshilfe schaffte er es, sieben Überraschungseier zu gewinnen, die er stolz mit nach Hause nehmen konnte.
Am Sonntag, 29.6., stand zum ersten Mal die Kunstwerkstatt auf dem Programm. Das Wetter spielte mit, es war sommerlich warm und so konnte das heutige Angebot draußen stattfinden: Insgesamt 18 Kinder und Jugendliche, die Hälfte von ihnen mit einer Behinderung, konnten sich einen eigenen Stuhl mit Lackfarben gestalten. Ob Blumen, Herzen, Mäuse oder abstrakte Tropfbilder, ob einfarbige Aufmachung oder kunterbunte Pinselstriche - der eigenen Kreativität waren keine Grenzen gesetzt. So entstanden in den fünf Stunden von 14 bis 19 Uhr 18 Unikate, die nun auf ihren Auftritt in der Ausstellung nach den Ferien warten, bevor sie von den jungen Künstler/innen mit nach Hause genommen werden können.
Das AquaFun steht in diesem Sommer nicht mehr als Schwimmbad zur Verfügung, aber dafür hat die Lebenshilfe in Kooperation mit dem TSV-Schwarz-Weiß Radevormwald ein ganz besonderes Schwimmangebot in den Ferien organisiert: An drei aufeinander folgenden Montagen wird ins WADER-Schwimmbad zum Schwimmen zu Delfinlauten eingeladen. Am 30.6. war der erste Termin und es trafen sich von 9 bis 12 Uhr sieben Kinder und Jugendliche mit und ohne Behinderung in Begleitung ihrer Eltern oder ehrenamtlicher Begleiterinnen. Übungsleiterin Margarete Antrecht (TSV) half dem ein oder anderen dabei, seine Schwimmtechnik zu verbessern, beim Wasserball-Spiel gab es eine Menge Spaß und entspannendes Treiben lassen im angenehm warmen Wasser brachte auch quirligen Kids ein gutes Stück Ruhe für den Tag.
Auch Kinder und Jugendliche, die wegen einer Pferdeallergie auf die meisten üblichen Reitangebote verzichten müssen, hatten von Montag, 30.6. bis Freitag, 4.7. (jeweils 9 bis 14 Uhr) die Gelegenheit, das Glück dieser Erde auf dem Rücken der Pferde zu entdecken: Der Reiterhof der Curly Horses in Hückeswagen lud die Teilnehmer/innen ein, Theorie und Praxis im Umgang mit Pferden zu entdecken und natürlich selbst im Sattel zu sitzen. Die Pferde mit dem lockigen Fell lösen keine Pferdeallergien aus. Unter den jungen Gästen waren auch drei Kinder und Jugendliche mit Behinderung, die darum an diesen kleinen Reiterferien aktiv teilnehmen konnten.
Jeden Montag, egal ob innerhalb oder außerhalb der Ferien, findet von 15 bis 18 Uhr der Mädchenaktionstag statt. Anja Lindhof vom Fachbereich Jugend und Bildung bietet dabei jede Woche Spiel- und Bastelangebote und eingeladen dazu sind Mädchen mit und ohne Behinderung im Alter von 6 bis 18 Jahren. So fanden sich heute auch zwei Mädchen mit Behinderung in den Jugendräumen ein. Sie übten sich vor allem im Billardspiel und machten begeistert mit beim besonderen Kreativangebot „Seife gießen“.
Beim Bastel- und Spieltag am Dienstag, 1.7., konnten in den Jugendräumen Mädchen und Jungen mit und ohne Behinderung in der Zeit von 11 bis 15 Uhr nach Herzenslust kleine Bastelkunstwerke aus Fimo erschaffen, Seife gießen und sich zu Mittag mit einer leckeren Portion Nudeln mit Tomatensoße stärken. Auch Gesellschaftsspiele standen hoch im Kurs. Und wenn ein Mädchen ohne Behinderung einem Mädchen mit Handicap ganz locker Tipps gibt, wie die Kugeln beim Billard am günstigsten versenkt werden können, macht es einfach nur Spaß, integrativ zu arbeiten!
Am Mittwoch, 2.7. ging es mit großem Bus auf große Fahrt: Die Kath. Junge Gemeinde St. Marien lud ein zum Ausflug nach Oberhausen, wo das Großaquarium „Sea Life“ besucht wurde. Über 50 Kinder nahmen an der Fahrt teil, darunter drei mit einer Behinderung. Diese wurden von zwei ehrenamtlichen Helfer/innen und der hauptamtlichen Mitarbeiterin der Lebenshilfe begleitet, die mit ihnen durch den „Unterwasserzoo“ gingen, den Rollstuhl schoben, Schilder vorlasen, erklärten, unterstützen und ganz einfach für einen entspannten und interessanten Besuch im Großaquarium sorgten.
Währenddessen hatte sich ein Dutzend Kinder in Radevormwald am Curt-von-Knobelsdorff-Haus (Fachklinik des Blauen Kreuzes) getroffen, um den hauseigenen Minigolf-Platz zu nutzen. Mit dabei ein Junge mit Down-Syndrom (Trisomie 21), der begleitet von einer Ehrenamtlerin am Ferienspaß-Angebot teilnahm. Nachdem der letzte Ball im letzten Loch platziert war, spazierte die muntere Gruppe geführt von Anja Lindhof zum Bürgerhaus, wo in den Jugendräumen schon die Pizza wartete.
Die Regenwahrscheinlichkeit für Mittwoch, 2.7., musste hoch sein, denn auf dem Ferienspaß-Programm stand am Abend eine integrative Open-Air-Kino-Vorstellung am Spielplatz Hölterhof. In den vergangenen Jahren war das Angebot fast immer wegen schlechtem Wetter ausgefallen, aber Thomas Thoene vom Fachbereich Jugend und Bildung ließ sich von dieser „Statistik“ nicht abschrecken. Um 20.30 Uhr wurden Leinwand, Beamer und DVD-Player auf dem Spielplatz aufgestellt und 15 Minuten später der Trickfilm „Ratatouille“ gestartet. Eingefunden hatten sich über 40 junge Besucher/innen, um den Film zu sehen und weitere 20 beschäftigten sich in der Dämmerung noch auf dem Spielplatz. Zwar musste die Leinwand die meiste Zeit über wegen starken Windböen festgehalten werden und ab und an fielen einige Tropfen, aber der Film lief bis zum Ende durch. Erst beim Abbauen des Equipments kam der von einem Gewitter begleitete Platzregen.
Am Donnerstag Vormittag (3.7.) trafen sich drei Mütter mit ihren insgesamt 6 Kindern zur Kleinkind-Spielgruppe in den Jugendräumen. Von 10 bis 11 Uhr standen Spielzeug und Fingermalfarbe bereit und die Kleinen beschäftigten sich, während ihre Mütter sich über dies und das unterhalten, Erziehungstipps austauschen und Kindergartenplanungen besprechen konnten.
Gegen 11 Uhr wurde aufgeräumt, das Abschlusslied gesungen und Platz gemacht für die Kinder und Jugendlichen, die in den Jugendräumen am zweiten Bastel- und Spieltag teilnahmen: Auf dem Programm stand heute das Basteln eines Kaleidoskops, im Werkraum war die Ausrüstung zum immer wieder sehr beliebten Seifengießen bereitgestellt und am Maltisch konnten die ein oder anderen Ferienspaß-Impressionen zu Papier gebracht werden. Natürlich waren auch wieder Kinder mit Behinderung eingeladen und machten fließig mit!
Im Anschluss an den Spiel- Kreativteil dieses Ferienspaß-Tages bot die Radevormwalder Stadtbücherei am Donnerstag Nachmittag ein entspannendes Angebot: Gezeigt wurde auf Großleinwand der Trickfilm „Das große Krabbeln“ und so gingen drei Kinder vom Spiel- und Bastelangebot in den Jugendräumen direkt eine Etage höher in den Mehrzweckraum. Begleitet wurde das integrative Angebot von Büchereimitarbeiterin Natali Kloppert, die die Aufsicht übernahm. Es gab keine Probleme, nur eine kleine Bewegungspause musste eingelegt werden. Hätte sich im Verlauf der Vorstellung herausgestellt, dass die Besucher/innen mit Behinderung mit dem Angebot überfordert gewesen wären, hätte die Bücherei sofort auf zwei Mitarbeiterinnen der Lebenshilfe zurückgreifen können. Die bereiteten eine Etage tiefer parallel zur Filmvorführung weitere Ferienspaßangebote in den Jugendräumen vor, schauten alle halbe Stunde im Mehrzweckraum vorbei, konnten aber stets sofort wieder gehen. Alles paletti! Vielen Dank an die Bücherei!!
Für Freitag, 4.7., war die Biologische Station Oberberg e.V. beim Freitags-Treff am Spielplatz Hölterhof eingeladen. Frau Christine Wosnitza, die extra aus Nümbrecht gekommen war, bot einer Gruppe von 13 Kindern mit und ohne Handicap Natur-Erlebnis-Aktionen im angrenzenden Wald an. Wer auf dem Spielplatz blieb, hatte derweil Gelegenheit, vier große Weinbergschnecken im Terrarium zu beobachten. Und natürlich wurden wie immer freitags Spielsachen ausgeliehen und der neu angelegte Weg zum Sandkasten (Vorbereitung für den Sandspieltisch) wurde von Eltern zum Sitzen und von Kindern zum Spielen fleißig genutzt. Da kann man sich auf den Sandspieltisch, der in den nächsten Wochen geliefert und aufgestellt werden soll, nur freuen!
Die erste Ferienwoche ging schnell vorbei und es ist schön zu sehen, dass auch Kinder und Jugendliche mit Behinderung in diesen Tagen an vielen Angeboten teilgenommen haben. Ganz normal und mit ebensoviel Spaß wie ihre Altersgenoss/innen ohne Handicap. Auf geht´s in die zweite Sommerferien-Woche!!
Übrigens: Alle integrativen Ferienspaß-Aktionen in Radevormwald mit ausführlichen Informationen zu Angebot und Anmeldung finden Sie auf der Seite www.rade-integrativ.de in der Rubrik „Veranstaltungen“!
www.rade-integrativ.de
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Zuletzt aktualisiert am: 09.07.2008. 3226 01.05.2024).
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