Chinesische Medizin im Einsatz gegen den Burnout
Behandlungsmethoden der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) sind recht erfolgsversprechend, wie der Radevormwalder TCM-Chefarzt Christian Kuhlmann anlässlich des 15. Internationalen CFS-Tages am 12. Mai 2007 erklärt.
15. Internationaler CFS-Tag am 12. Mai 2007
Krankenschwestern kennen es, Mütter auch, Manager und Lehrer schon lange: Das Gefühl einer bleischweren Müdigkeit. Das chronische Erschöpfungssyndrom (CFS) erfasst immer mehr Menschen, die Schulmedizin ist oft ratlos. Dagegen sind die Behandlungsmethoden der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) recht erfolgsversprechend, wie der Radevormwal-der TCM-Chefarzt Christian Kuhlmann anlässlich des 15. Internationalen CFS-Tages am 12. Mai 2007 erklärt.
Erschöpfung, Antriebslosigkeit, Gereiztheit, Depressionen – immer mehr Menschen fühlen sich den Anforderungen des schnelllebigen 2. Jahrhunderts nicht mehr gewachsen. Nicht selten entwickelt sich dieses Gefühl zu einer regelrechten Krankheit: dem chronischen Erschöpfungssyndrom (CFS= chro-nic fatigue syndrom), im Volksmund besser unter dem Begriff „Burnout“ bekannt. Zwischen 250.000 und einer Million Menschen sollen allein in Deutschland darunter leiden, die Schulmedizin sucht bis-lang vergeblich nach einem Heilmittel. „Das liegt auch daran, dass Mediziner und Betroffene die Krankheit häufig nicht erkennen“, weiß Christian Kuhlmann, der als Chefarzt für Traditionelle Chinesi-sche Medizin (TCM) am Johanniter-Krankenhaus Radevormwald häufig mit dieser Zivilisationskrank-heit konfrontiert wird.
Neben den wachsenden Anforderungen in Beruf und Privatleben trägt auch die Lebenseinstellung des Einzelnen zur Entstehung des Burnout bei: „Oft brennen Menschen aus, die hohe Anforderungen an sich stellen. So kann die eigene Lebensauffassung ihrer Gesundung im Wege stehen“, verdeutlicht Chefarzt Christian Kuhlmann. Nichtsdestotrotz geben die Behandlungserfolge der fernöstlichen Heil-kunst vielen CFS-Kranken Grund zu Hoffnung. „Burnout lässt sich – besonders im frühen Stadium – recht gut behandeln“, betont der Experte. Er legt CFS-Patienten in der Regel vor allem drei Dinge ans Herz: Sport, gesunde Ernährung und Meditation. So sollen Körper und Geist gestärkt werden.
Denn laut chinesischer Heilkunst ist Burnout eine Kombination aus körperlicher und geistiger Er-schöpfung, ein Ungleichgewicht zwischen Yin und Yang. Der Fluss der Energie (Qi) in den zwölf Meri-dianen ist blockiert, die wichtigen Organe werden nicht mehr ordentlich versorgt. Diagnose und The-rapie sind deshalb besonders auf das Qi ausgerichtet. „Das – teils angeborene, teils erworbene – Qi im menschlichen Körper ist für den Erhalt des Lebens verantwortlich“, erklärt Christian Kuhlmann. Dem angeborenen Qi, dem so genannten Yuan Qi, kommt dabei eine besondere Bedeutung zu: Es steht nur in einer begrenzten Menge zur Verfügung und übernimmt gleichzeitig die Funktion eines „Energie-Reservekanisters. „Immer, wenn wir uns extrem oder über längere Zeit überfordern, wird das Yuan Qi geschwächt, der Kanister angezapft“, erläutert Kuhlmann. Wer also unter chronischer Müdig-keit und Erschöpfungszuständen leidet, hat laut chinesischer Lehre wahrscheinlich Raubbau mit sei-nem vorgeburtlichen Qi betrieben.
Da das Yuan Qi nicht reproduzierbar ist, kann der „leere Energiekanister“ nur durch das erworbene, nachgeburtliche Qi entlastet werden. Diese Energie wird in erster Linie durch die Atmung und die Er-nährung gewonnen. Kein Wunder also, dass chinesische Mediziner bei der Behandlung von Patienten mit Burnout-Syndrom verstärkt auf Ernährungsberatung und die Atembewegungsübungen Tai Ji und Qi Gong setzen. Da jedes Lebensmittel seine ganz spezielle Wirkung auf die Organe bzw. Funktions-breite im Körper hat, kann individuell je nach chinesischer Diagnose die richtige Auswahl getroffen werden. Bei einer Schwäche der Nierenenergie sind beispielsweise schwarze Bohnen wirksam, Wal-nüsse helfen, besonders die wärmende Yang-Energie zu stärken, Gurken oder Melonen kühlen bei Hitze. Die zusätzliche Atemtherapie sorgt dafür, dass der Mensch wieder in Einklang mit seiner Seele kommt.
Wer gar nicht erst ins energetische Loch fallen möchte, kann dem Burnout auch vorbeugen: Durch die regelmäßige Pflege von Körper und Geist. So wirken nach einem stressreichen Tag beispielsweise bereits ein Spaziergang oder Gymnastik wahre Wunder. Auch hier besonders wichtig: Tief und be-wusst durchatmen.Und noch eines ist laut TCM-Experte Kuhlmann unverzichtbar: „Wer seine indivi-duellen Leistungsgrenzen akzeptiert, bietet dem Burnout wenig Angriffsflächen!“
Wer weitere Informationen über die Behandlungsmöglichkeiten des Burnout mit den Methoden der Traditionellen Chinesischen Medizin erhalten möchte, kann diese telefonisch in der TCM-Abteilung unter 02195 / 600 230 erfragen.
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