Die Zukunft der Gesundheit im Blick
Jetzt ist es offiziell: Die Johanniter-Einrichtungen Radevormwald verfügen über einen diplomierten Public Health-Experten. 
Krankenhausleiter und Anästhesie-Chefarzt Dr. Reinhold Hikl schloss mit seiner Diplomarbeit den entsprechenden Masterstudiengang der Institute für Sozial- und Präventivmedizin (ISPM) der Universitäten Basel, Bern und Zürich im September erfolgreich ab. Damit wird das „Lokale Netzwerk mit sozialer Kompetenz“ der Bergstadt weiter gestärkt.
Das Konzept von „Public Health“ als ein Gebiet der Gesundheitswissenschaften ist zwar nicht neu, in Deutschland wurde die Thematik jedoch lange vernachlässigt. Die Gründe hierfür liegen tief: „Nach dem 2. Weltkrieg war alles, was mit dem Thema Volksgesundheit verbunden war, aus nachvollziehbaren Gründen negativ belegt“, weiß Dr. Reinhold Hikl. Angesichts der Kostenexplosion im Gesundheitswesen gewinnt diese Wissenschaft jedoch nun auch hierzulande wieder zunehmend an Bedeutung. Denn sie ermöglicht eine globale Sicht auf die Probleme unseres Gesundheitssystems. Schließlich beschäftigt sich Public Health nicht nur mit der individuellen Gesundheit einer Person, sondern den gesundheitlichen Status der Gesamtbevölkerung oder einer Bevölkerungsgruppe. Dabei setzt die Grundidee der Wissenschaft bei den vorhandenen Möglichkeiten oder Ressourcen zur Gesunderhaltung von Menschen an und ergänzt so den heilenden, kurativen Bereich der Medizin.
Für Versorgungsstrukturen, die auf Gesundheitsförderung und Prävention abzielen, interessiert sich auch Krankenhausleiter Dr. Reinhold Hikl. Für ihn stand bereits zu Beginn dieses Jahrtausends fest: Ein zukunftsorientiertes Gesundheitskonzept muss die Kompetenzen unterschiedlicher Berufszweige und Angebote des Sozial- und Gesundheitswesens bündeln, Prävention und Gesundheitsförderung fokussieren und einen ganzheitlichen Ansatz verfolgen. „Nur so bewältigen wir die Hauptprobleme unseres Gesundheitssystems: Die Verbesserung der Versorgungsqualität und die Reduzierung der Kosten“, ist Hikl überzeugt.
Damit stößt er bei Peter Steffens, Geschäftsführer der Johanniter-Einrichtungen Radevormwald, auf offene Ohren. Schließlich macht dieser sich bereits seit Jahren für den Aufbau eines „Lokalen Netzwerkes mit sozialer Kompetenz“ in der Bergstadt stark. Dementsprechend unterstützte Steffens das Public-Health-Engagement seines Krankenhauschefs und freut sich, dass diesem seine Qualifikation nun auch Schwarz auf Weiß bestätigt wurde: „Mit Dr. Reinhold Hikl steht uns ein Experte zur Verfügung, der die anspruchsvollen Aufgaben des komplexen Gesundheitswesens und unseres zukunftorientierten Versorgungskonzept qualifiziert bewältigt.“
Bereits während des rund fünfjährigen interuniversitären Weiterbildungsprogramms der Universitäten Basel, Bern und Zürich profitierten die Johanniter-Einrichtungen durch Hikls Kontakte zu anderen Public Health-Experten: Da der Krankenhausleiter den Schwerpunkt seines Public Health-Studiums auf den Themenkomplex „Gesundheitsförderung“ legte, entstand ein enger Kontakt zur Weltgesundheitsorganisation (WHO). Dieser führte letztlich dazu, dass das 2004 erfolgreich abgeschlossene WHO-Projekt in Radevormwald durchgeführt wurde. Mit seiner Zusatzqualifikation „Public Health“ will Hikl nun weiter am Ausbau des „Lokalen Netzwerkes mit sozialer Kompetenz“ mitwirken. Und ist inzwischen über die Grenzen des Oberbergischen Kreises als Experte schwer gefragt: So referierte er beispielsweise im September bei einer Veranstaltung verschiedener Stiftungen und der Enquete-Kommission „Demographischer Wandel“ des Hessischen Landtages über die Ergebnisse des Projekts aktiv55plus.
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Zuletzt aktualisiert am: 17.10.2005. 3046 01.05.2024).
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