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Als in Rade noch Ziegel gebrannt wurden

Auf den ersten Blick rätselhaft ist eine alte Ansicht von Radevormwald, von deren Abbildungen so gut wie nichts mehr erhalten ist.

Nur wer sich genauer auskennt, schafft über die Kombination des Teiches im Vordergrund mit dem Fabrikschornstein die Verbindung zu "Spannagels Teich" mit der früheren Ziegelei!

Von der Siepenstraße entlang der Eisenbahnlinie bis fast zum Kreuz zog sich damals ein großer Abhang. Hier war seltsamerweise kein steiniger Boden zu finden, sondern Lehm und mörtelartige Erde, wie sie sich zur Herstellung von Ziegelsteinen besonders gut eignet. Dieses Gelände nutzte in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts ein auswärtiger Ziegelbrenner aus und baute dort eine Ziegelei auf, die dann mehrmals der Besitzer wechselte. In den letzten Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts gehörte sie einem Bauunternehmer Stein, der die Ziegelei mit seinem Teilhaber Ernst Spannagel betrieb, bis dieser sie allein übernahm.

In den ersten Jahren des Bestehens hatte das Unternehmen genügend Absatz am Ort, denn nach dem Stadtbrand von 1802 musste die Stadt wieder aufgebaut werden. Aber auch später war die Ziegelei rentabel und die örtlichen Bauunternehmen benutzten ihre Steine mit Vorliebe, da sie sich durch eine besonders gute Qualität auszeichneten. Erst 1916, als die Kohlen knapp wurden und durch den Krieg die Bautätigkeit fast vollständig zum Erliegen kam, wurde auch die Ziegelei stillgelegt und in den Jahren 1919 und 1920 abgebrochen.

Der Abbruch war in erster Linie auf den nicht mehr ausreichenden Boden zurückzuführen. In den Jahren des Bestehens hatte man nicht nur den Abhang vor dem Betrieb Giersiepen abgetragen, sondern man hatte auch das Gelände des Teiches bis zum felsigen Boden benutzt und darüber hinaus zum Teil noch das benachbarte Gelände in Anspruch genommen.

Man arbeitete früher nur in den Monaten April bis Oktober, weil in der kalten Jahreszeit der Boden gefroren war. Ende März wurde dann damit begonnen, den immer größer werdenden Teich leer zu pumpen, damit man an den Lehmboden herankam. Von morgens 5 Uhr bis spät abends wurde gerackert, denn man musste eine jährliche Produktion von 2,5 Millionen Steinen erbringen! Zuerst wurden Lehm und Mörtel gemischt - dieser Brei kam dann in eine Strangpresse, an deren Ausgang die Steine mit einer Drahtvorrichtung abgeschnitten wurden.  Von hier kamen die Steine zunächst in niedrigere Schuppen zur Lufttrocknung für etwa 8 bis 10 Tage. Anschließend wurden sie in einem Ringofen etwa 14 Tage gebrannt, um dann den Betrieb als fertige Steine für den Bau zu verlassen.
Die Hauptabnehmer waren neben den heimischen Baufirmen Kreckel, Lange und Schwanz vor allem Bauunternehmer aus Westfalen. Aber auch die Bauern von den Höfen holten sich hier ihren Bedarf ab.

Im Herbst füllte sich dann die Lehmgrube wieder sehr schnell mit Wasser und wenn der Frost eine dicke Eisdecke auf "Spannagels Teich" gebildet hatte, dann war er Tummelplatz für Jung und Alt! Sogar Lampen sorgten abends für ein fröhliches Eislaufvergnügen.

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