Traditionelle Chinesische Medizin am Krankenhaus Radevormwald. Experten erklären, warum Nadelstiche heilen. Am 5. November 2003 im Johanniter Krankenhaus
Das hat es noch nie gegeben: Am 5. November 2003 findet bundesweit der 1. Tag der Akupunktur statt. Im Zeichen hauchdünner, feiner Nadeln öffnen dann alle teilnehmenden Akupunkteure ihre Praxen, um interessierte Patienten kostenlos vor Ort über die Behandlungsmethode aufzuklären. Auch die Abteilung für Traditionelle Chinesische Medizin am Krankenhaus Radevormwald nimmt an der Aktion teil und informiert Interessierte und Patienten von 12 bis 15 Uhr über die Möglichkeiten der Akupunktur.
Bei welchen Krankheitsbildern hilft Akupunktur wirklich? Wie lange dauert die Behandlung? Ist die Therapie schmerzhaft? Zwar ist Akupunktur als ein Teilgebiet der chinesischen Medizin auch hierzulande inzwischen recht gut bekannt, „Fragen zur Behandlung mit den feinen Nadeln gibt es jedoch immer noch etliche", weiß Christian Kuhlmann, Chefarzt der Abteilung für Traditionelle Chinesische Medizin am Krankenhaus Radevormwald.
Im Rahmen von Akupunkturbehandlungen werden bestimmte Punkte des Körpers durch hauchdünne Nadeln stimuliert. Die Übermittlung der Impulse, die durch die Reizung dieser Punkte ausgelöst werden, kann zu einer vermehrten Ausschüttung von Endorphinen führen. So wird körpereigene positive Energie erzeugt, die Schmerzen blockiert. Meist sind zehn bis zwölf Behandlungen notwendig, um langfristige Erfolge zu erzielen. „Eine erste Linderung der Beschwerden tritt jedoch meist schon innerhalb der ersten fünf Behandlungen auf", verweist Kuhlmann.
Damit Patienten und Interessierte offene Frage zur Akupunkturbehandlung direkt mit Experten diskutieren können, bringt die Stiftung Akupunktur erstmals gut ausgebildete Akupunkteure mit interessierten Patienten zusammen. Wie das funktioniert? Auf der Internet-Plattform der Stiftung www.akupunktur.de gibt man unter der Rubrik „Aktuelles" einfach die Postleitzahl des Wohnortes ein – und schon erfährt man, welcher Arzt in der Nähe am 1. Tag der Akupunktur teilnimmt. Die Stiftung Akupunktur hat sich zum Ziel gesetzt, Wissen rund um das Thema Akupunktur zu stiften. Unter diesem Aspekt wurde auch der 1. Tag der Akupunktur ins Leben gerufen.
Für TCM-Experten Christian Kuhlmann ist diese Aktion ein wichtiger Schritt, um die fernöstliche Heilkunst auch hierzulande als wirksame Ergänzung zu schulmedizinischen Behandlungen zu etablieren. Gemeinsam mit Kollegin Dr. Katja Strey, setzt sich Kuhlmann konsequent für eine stärkere Verbreitung der chinesischen Heilkunst in der westlichen Welt ein. Zwar haben für ihn schulmedizinische Maßnahmen durchaus ihre Berechtigung, das große Heilungspotenzial der chinesischen Medizin steht für das Radevormwalder Ärzteteam jedoch längst außer Frage: „Unterschiedliche Krankheiten erfordern unterschiedliche Mittel", so ihr Tenor. Wie Akupunktur genau funktioniert und bei welchen Beschwerden diese nahezu nebenwirkungsfreie Therapieform sich am Besten einsetzen lässt, erklären Christian Kuhlmann und TCM-Ärztin Dr. Katja Strey am Mittwoch zwischen 12 und 15 Uhr in den Räumen der TCM-Abteilung am Johanniter-Krankenhaus Radevormwald.