Bergisches Freilichtmuseum Lindlar im Drehorgelfieber am Donnerstag, 29. Mai 2003 (Christi Himmelfahrt)
Im Bergischen Freilichtmuseum Lindlar des Landschaftsverbandes Rheinland (LVR) spielen Leierkastenleute aus ganz Deutschland mit historischen und neuen Instrumenten auf. Ab 11 Uhr erklingen überall im Museum Moritaten und Küchenlieder, Melodien aus Barock, Klassik, Oper und Operette, Film, Musical und Jazz. Ab 17 Uhr treffen sich alle Drehorgelspieler in der Baugruppe Oberlingenbach zum großen Abschlusskonzert.
Die Drehorganisten gehören dem Club Deutscher Drehorgelfreunde (CDD) an, einem Fachverband mit mehr als 1.000 Mitgliedern aus 16 Nationen. Mit ihren Trachten und Instrumenten lassen sie den Alltag der Leierkastenleute von anno dazumal lebendig werden. Ihre Leierkästen sind oft "alte Schätzchen" und werden von ihnen - in Anspielung auf die Kirchenorgel - liebevoll "die kleine Schwester der Königin" genannt.
Drehorgelmusik war in den Zeiten als noch keine Tonträger existierten ein zentraler Bestandteil der Straßen- und Alltagskultur, die auch in der Literatur ihre Spuren hinterlassen hat. Die großen Opern- und Operettenmelodien fanden durch die Drehorgel weitere Verbreitung und wachsende Popularität. Die Leierkastenklänge waren die Musik der "kleinen Leute".
Hiervon gibt das Kleinkunstprogramm in der Scheune Denklingen Zeugnis. Mit Küchenliedern, Balladen und Gedichten zeigen Doris van Rhee, Axel Stüber und Ullrich Wimmer wie die Spielleute damals Melodien und Nachrichten verbreiteten. Hier werden Geschichten mit Schautafeln und Moral erzählt. Die Besucher erfahren, wie es der jungen Räuberbraut, dem verlassenen Mariechen oder den ungleichen Brüdern erging.
Zuletzt aktualisiert am: 22.05.2003. 1386 16.05.2024).
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