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Weitere 365 Tage Lebenshilfe in Rade: Jahresrückblick 2008

Wie wird es ab Dezember 2009 für die Kinder und Jugendlichen mit Behinderung weitergehen? Das Ende der integrativen Freizeitangebote?

Das Jahr 2008 ist wie im Flug vergangen und damit ist die Zeit für den Rückblick 2008 gekommen! Seit Dezember 2006 gibt es im Bürgerhaus das Lebenshilfe-Projekt „Rade integrativ“ zur Integration von Kindern und Jugendlichen mit Behinderung in Radevormwalder Freizeitangebote. 2007 war ein Jahr des guten Anfangs und 2008 hat deutlich bestätigt, dass die integrative Kinder- und Jugendarbeit in und für Radevormwald wichtig und richtig ist. Nun sollen Sie natürlich auch erfahren, was sich in der Stadt im vergangenen Jahr so alles getan hat:

Der Blick zurück:

Im Dezember 2007 konnte sich die Lebenshilfe über die Weihnachtsgrüße an die Radevormwalder Bürger/innen besonders freuen. Bürgermeister Dr. Josef Korsten schrieb darin: „Es ist uns gemeinsam mit der Lebenshilfe gelungen, unser Radevormwalder Modellprojekt zur Freizeitgestaltung behinderter Menschen fortzuführen. Auch diese Nachricht gibt unserer Stadt ein menschliches Gesicht. Auch hier wird Menschen, die unsere Unterstützung brauchen, Hoffnung, Zuversicht und Lebensfreude vermittelt.“ Mit diesen Zeilen in ein neues Arbeitsjahr zu starten, war natürlich ein besonders schöner Auftakt. Die freundlichen Worten waren dem Team von „Rade integrativ“ gleichermaßen Lob für Erreichtes in 2007 und Verbindlichkeit für Zielsetzungen in 2008.

Der Januar 2008 brachte für die Jugendräume nicht nur das von vielen begrüßte gesetzliche Rauchverbot in öffentlichen Einrichtungen sondern führte auch Handwerker in die Schloßmacherstraße. Durch deren Einsatz und viel Eigeninitiative des Jugendräume-Teams war nach dem großen Wasserschaden vom April 2007 nun endlich wieder ein Stück `Land in Sicht´: Reparatur- und Erneuerungsarbeiten im Theken- und Discobereich der Jugendräume waren im Februar 2008 erfolgreich abgeschlossen, der neue Holzparkettboden verlegt und neue Sitzgelegenheiten auf den neuen Podesten angebracht worden. Die Wände der Einrichtung hatten mit Hilfe eifriger Jugendlicher einen frischen Anstrich bekommen. Auch die Kids von „Rade integrativ“ haben ihren Teil dazu beigetragen und eine farbenfrohe „Hand-Wand“ im Discoraum gestaltet.

Es tat sich also viel, aber weitere Reparaturen, insbesondere der Austausch undichter Fenster, wurden im Laufe des Jahres mehrfach verschoben. So liegen in Büro-, Spiel- und Computerraum nach wie vor Rohre frei, neuer Boden wurde dort noch nicht verlegt, schadhafte Stellen am alten Parkett noch nicht beseitigt. Darum können die drei Räume bis heute (12/2008) noch nicht wieder ihrem eigentlichen Sinn entsprechend genutzt werden und müssen als Möbellager dienen. „Rade integrativ“ und städtische JugendförderungHhZST haben aus dieser Situation stets das Beste gemacht und tun das auch weiterhin! Ungünstige Umstände wie die durch den Wasserschaden entstandenen Widrigkeiten sind zwar alles andere als angenehm, aber dennoch trägt auch „Rade integrativ“ die Belastungen gerne mit. Denn nach wie vor fühlen Sabine Maurer und das mittlerweile 5 Personen umfassende Ehrenamtler-Team sich mit der Arbeit für „Rade integrativ“ in den Jugendräumen Bürgerhaus sehr wohl, gut aufgehoben, willkommen und insgesamt gesehen genau am richtigen Platz mit der integrativen Arbeit. Stets sind ihnen die Mitarbeiter/innen des Bürgerhauses und auch die anderer Fachbereiche der Stadt hilfsbereite Ansprechpartner/innen und geschätzte Kolleg/innen.

Am 10.2.2008 wurden die neu gestalteten Bereiche der Jugendeinrichtung von etlichen Besucher/innen bestaunt. Sie waren jedoch nicht wegen des neuen Parketts, der neuen Sitzgelegenheiten oder des neuen Wandanstrichs gekommen und auch war es kein offizieller Tag der offenen Tür, der die Gäste ins Erdgeschoss des Bürgerhauses führte. Vielmehr war es das Angebot, sich am „Tag der Kinderhospizarbeit“ in den Jugendräumen über ein schweres aber wichtiges Thema zu informieren. Auch in Radevormwald gibt es Kinder und Jugendliche, die aufgrund einer Erkrankung oder Fehlbildung das Erwachsenenalter voraussichtlich nicht erreichen werden. Grund genug, das Thema Kinderhospiz in den Mittelpunkt eines Thementages zu stellen. Die Besucher/innen bekamen bei Gesprächen mit erkrankten jungen Menschen, ihren Familien sowie Mitarbeiterinnen vom „Ambulanten ökumenischen Hospiz Radevormwald“ die Gelegenheit, Fragen zu stellen, diverse Dokumentarfilme vermittelten Einblicke vom Leben lebensverkürzend erkrankter Kinder und ihrer Familien, Stadtbücherei und Bergische Buchhandlung gestalteten wieder einen umfangreichen Büchertisch mit Erfahrungsberichten, Sachliteratur wurde von der Lebenshilfe beigesteuert. In angenehmer Atmosphäre konnten die Gäste bei Kaffee, Tee, Saft und Gebäck in den Büchern schmökern, ins Gespräch kommen oder einen Film auf sich wirken lassen. Der „Ambulante Kinderhospizdienst Bergisch Land Wuppertal“ sowie viele stationäre Kinderhospize aus ganz Deutschland hatten Informationsmaterialien zum Mitnahme geschickt. All diese Angebote wurden gerne und gut angenommen.Das Thema Kinderhospiz ist auch für die Arbeit von „Rade integrativ“ und damit für die Kinder- und Jugendarbeit der Stadt ein durchaus nahes und wichtiges: Ein lebensverkürzend erkranktes Kind aus Radevormwald nimmt regelmäßig aktiv und ´ganz normal´ wie alle anderen jungen Menschen auch an den Angeboten von „Rade integrativ“ teil. Zum Beispiel Samstags-Treff, Ferienspaß, Spielplatz Hölterhof... Das Projekt ermöglicht auch dem Mädchen ein Stück Normalität, ein ´Dabei sein und Mitmachen können`. Seine und unsere Freude dabei bzw. darüber ist ganz nebenbei eindrucksvoll gelebter Grundsatz und Anspruch der (Kinder-) Hospizbewegung: „Wir können dem Leben nicht mehr Tage geben... Aber den Tagen mehr Leben!

Seit am 16.2.2008 der integrative Samstags-Treff zum ersten Mal nach den Wasserschäden wieder in den Jugendräumen stattfinden konnte (bis dahin war er in die Altentagesstätte zwei Etagen höher ausgewichen), trifft sich eine wachsende Zahl von Kindern und Jugendlichen mit und ohne Behinderung so gut wie jeden Samstag Nachmittag in der Einrichtung im Untergeschoss des Bürgerhauses. Aus der kleinen Gemeinschaft von anfangs (6/2007) sechs jungen Gästen beim Treff ist mittlerweile (12/2008) eine große Gruppe von mehr als 20 jungen Menschen geworden! Das Samstags-Treff-Programm ist bunt gemischt: Kreativangebote, Spielnachmittage, gemeinsames Kochen, Jahreszeitenveranstaltungen, Kinonachmittage, Ausflüge ins Theater, in die Eisdiele, zum Einkaufen und vieles mehr werden angeboten und bestens von den jungen Gästen mit und ohne Behinderung angenommen.

Gerne folgte Sabine Maurer als Vertreterin der Lebenshilfe Service gGmbH im Februar der Einladung in den Sitzungssaal des Hauses Burgstraße 8, um im Radevormwalder Ausschuss für Soziales, Sport und Tourismus über die integrative Arbeit in Radevormwald zu referieren. Gleich als zweiter Punkt stand auf der Tagesordnung der 8. Sitzung ihr „Bericht zur integrativen Kinder- und Jugendarbeit in Radevormwald“ zu dem in der Einladung zu lesen war: „Seit Dezember 2006 führt Frau Sabine Maurer vielfältige, integrative Angebote zur Kinder- und Jugendarbeit in Radevormwald durch. Träger dieser Maßnahme ist in enger Kooperation mit der Verwaltung / Fachbereich Jugend und Bildung die Lebenshilfe Service gGmbH in Wermelskirchen. Neben den Freizeitangeboten für Kinder und Jugendliche mit Behinderungen aus Radevormwald bietet Frau Maurer Service- und Beratungsleistungen für deren Eltern an. Frau Maurer wird dem Ausschuss über die Erfahrungen ihrer Arbeit berichten.“ Eine gute Viertelstunde dauerte der Vortrag, in dem die Ausschussmitglieder insbesondere über den integrativen Sommerferienspaß und den Samstags-Treff für Kinder und Jugendliche mit und ohne Behinderung im Bürgerhaus informiert wurden. Zudem gab es für die Ausschussmitglieder natürlich die Möglichkeit, Fragen zum Projekt zu stellen und Antworten aus erster Hand zu bekommen. Frau Maurer verabschiedete sich schließlich mit dem Hinweis auf das mehrseitige Heft, in dem sie exklusiv für den Ausschluss Informationen zum Projekt und wichtige Stationen der ersten 15 Monate der Arbeit zusammenfasst hatte. Das Heft wurde allen Anwesenden zur Mitnahme ausgehändigt. Natürlich versäumte Frau Maurer es auch nicht, alle Interessierten auf die Homepage www.rade-integrativ.de einzuladen, um sich regelmäßig über die weitere Entwicklung des Projektes zu informieren.

War die integrative Ausrichtung vieler Angebote im Sommerferienspaß in 2007 eine Premiere gewesen, folgt im März 2008 eine weitere: Initiiert durch „Rade integrativ“ wird in den Jugendräumen zum ersten mal ein Osterferienspaß-Programm angeboten. Selbstverständlich integrativ, und zwar komplett. Frau Maurer und das Team der Ehrenamtler/innen konnten nach den zwei Wochen auf ein harmonisches Miteinander von Kids mit und ohne Behinderung zurückblicken. Der Samstags-Treff konnte durch die Einladung im extra gestalteten (und schnell komplett vergriffenen!) Osterferienspaß-Heft neue Gäste mit und ohne Handicap begrüßen, sehr beliebt waren Kreativangebote rund um das Thema Frühling und Ostern, es gab einen Ausflug ins Rader Kino, die neuen Staffeleien der Jugendräume wurden für ein besonderes Malangebot erstmals genutzt, zum Tagesausflug in den „Movie Park“ fuhren 8 Kinder und Jugendliche mit Behinderung mit, das Backen von Osterplätzchen war ein gut besuchtes Kochangebot, ebenso wie das Pizzabacken und es konnte eine Führung durch die Küche des Eiscafés am Schlossmacherplatz organisiert werden.Was sich in den Sommerferien 2007 schon gezeigt hat, machte auch die Resonanz auf die Osterferienaktionen 2008 deutlich: „Rade integrativ“ schließt durch die integrative Ausrichtung von Angeboten eine Lücke in Radevormwald. Auch in den Ferien. Sowohl von Kindern und Jugendlichen mit als auch von Gleichaltrigen ohne Behinderung sind die Aktionen prima angenommen worden und das Team von „Rade integrativ“ hat beschlossen, integrativen Ferienspaß nun regelmäßig auch in „kleinen“ Ferien anzubieten und nicht nur in den Sommerferien.

Das Wetter hätte ruhig besser sein können im April und der Nieselregen hat sicher einige Radevormwalder/innen davon abgehalten, bei der alljährlichen Aktion „Rade räumt auf!“ mitzumachen. Aber nicht die Kinder und Jugendlichen vom integrativen Samstags-Treff von „Rade integrativ“! Sie ließen sich die Laune nicht verderben und befreiten das Außengelände des Bürgerhauses von achtlos weggeworfenem Abfall: Erst wurde eine Pizzabestellung aufgegeben und dann machten sich die Kids ausgerüstet mit Handschuhen, Müllsäcken, Müllzangen, Schüppen, Harken und einer guten Portion Elan bei ihrem Samstags-Treff auf den Weg. Mit dem ersten Schritt aus der Tür war das Ziel bereits erreicht: Das Außengelände der Jugendräume Bürgerhaus und das angrenzende kleine Waldstück werden leider von einigen Leuten wohl mit einer Müllkippe verwechselt. Den entsprechenden Spuren rückte die Treffgruppe gemeinsam mit einem Mitarbeiter vom Rader Ordnungsamt sehr erfolgreich zu Leibe und war erstaunt, was dabei alles zusammengetragen wurde: Das ungewöhnlichste war sicher die große Antenne, aber auch die Mülltonne, die im Waldstück entdeckt wurde, war ein besonderes Fundstück zwischen Spraydosen, Getränkepackungen, Glasflaschen usw. Nach getaner Arbeit gab es für alle Pizza und sicher wird „Rade integrativ“ auch 2009 wieder bei der Müllsammelaktion mitmachen.

Im Mai erschien die zweite Ausgabe des Lebenshilfe-Journals, herausgegeben von der Lebenshilfe Rhein-Wupper e.V. Gleich auf der Titelseite ging es um den integrativen Sommerferienspaß in Radevormwald, zu dem bereits zum zweiten Mal auch Kinder und Jugendliche mit Behinderung bei vielen Angeboten willkommen sind! Viele integrative Aktionen wurden in diesem Jahr unterstützt durch eine großzügige Spende der Firma LUX. Auch darüber wurde im aktuellen Lebenshilfe-Journal berichtet, das in einer Gesamtauflage von 10.000 Stück erschienen ist. Davon sind 2.000 Exemplare für Radevormwald reserviert.

Im Juni erschien das erste Monatsheft von „Rade integrativ“! Im handlichen DinA5-Format bietet es auf rund 50 Seiten u.a. das jeweils aktuelle Samstags-Treff-Programm, Fotos aus der integrativen Arbeit, Hinweise auf integrative Vereinsangeboten in Radevormwald, TV-Tipps sowie weitere interessante Meldungen rund um das Thema „Leben mit Handicap“. Die Bergische Buchhandlung Radevormwald hat die Gestaltung der Rubrik ´Buchtipps` übernommen. Bis zum Jahresende 2008 sind sieben Ausgaben vom Rade-integrativ-Monatsheft erschienen. Das Heft hat sich bewährt. Es wird kostenlos ausgegeben und liegt zur Mitnahme in den Jugendräumen und in der Stadtbücherei aus.

Wer als Radevormwalder Kind oder Jugendlicher die Sommerferien 2008 daheim verbracht hat, musste sich auch 2008 nicht langweilen. Denn seit fast 30 Jahren gibt es in der Stadt auf der Höhe den Ferienspaß und 2008 durften sich zum zweiten Mal auch Kids mit Behinderung eingeladen fühlen, an Ferienaktionen teilzunehmen. „Rade integrativ“ machte es wieder möglich. Die integrative Angebotspalette war abwechslungsreich und bot für alle etwas. 2008 wurde den zahlreichen Nachfragen entsprochen und die Altersspanne für die Teilnahme noch größer als im letzten Jahr: So gab es integrative Angebote für die ganz Kleinen, für Kinder im Kindergarten- und Grundschulalter bis hin zu Aktionen für Teenager und junge Erwachsene. Jeden (!) Tag in den sechs Wochen der Sommerferien gab es mindestens ein integratives Angebot, das von Sabine Maurer und dem Ehrenamtler-Team von Rade integrativ engagiert begleitet oder komplett selbst ausgerichtet wurde. Zum Beispiel gab es das Schwimmen zu Delfinlauten, Reitangebote, Spiel- und Bastelaktionen, Kleinkinderspielgruppe, Treffs am Spielplatz Hölterhof, ein Familienpicknick, Musik- und Tanznachmittage, mehrere Ausflüge, die Kunstwerkstatt usw.. Den Ferienabschluss bildete wie immer ein großer Flohmarkt in der Innenstadt, bei dem die Kinder und Jugendlichen ihr altes Spielzeug usw. verkaufen konnten. Und „Rade integrativ“ konnte viele Gäste bei einer zweitägigen Ausstellung der Werke aus dem Ferienspaßangebot „Kunstwerkstatt“ in den Jugendräumen begrüßen.

Nach den Sommerferien stellte das „Rade integrativ“- Team eine Neuerung beim Samstags-Treff vorstellen. In den sechs Wochen der Sommerferien war erprobt worden, ob eine Trennung der integrativen Samstags-Gruppe in zwei Altersgruppen von Vorteil sein kann. Erforderlich wurde dies, weil die Altersspanne der Treffgäste mittlerweile von 5 bis 30 Jahren reicht und ein angemessenes Eingehen auf die doch teilweise recht unterschiedlichen Freizeitbedürfnisse in einer Großgruppe von oftmals mehr als 15 Gästen mit Behinderung und weiteren 10 bis 20 ohne Handicap nicht mehr zufriedenstellend geleistet werden konnte. Nun gibt es zwei kleinere Gruppen mit verschiedenen Altersstufen, aber besondere Angebote (z.B. die Geburtstagspartys) finden weiterhin in der Großgruppe statt. Schließlich sollen die die jüngeren und die älteren Gäste den Kontakt untereinander halten können, da die jüngeren ja früher oder später in die Gruppe der älteren wechseln werden.

Zum siebenstündigen Fledermaus-Aktionstag trafen sich Kinder und Jugendliche mit und ohne Behinderung am 30. August in den Jugendräumen. Anlass war die Europäische Nacht der Fledermäuse (Batnight). Nachmittags wurde rund um das Thema Fledermaus gemalt und gebastelt. Dietmar Fennel vom Rheinisch-Bergischen Naturschutzverein (RBN / Ortsgruppe Radevormwald) gab sein Wissen über die Tiere an die jüngere Generation weiter. Dazu hatte er Bücher, ein Spiel und allerhand interessante Informationen sowie den „Bat-Detektor“ im Gepäck. Ein gemeinsames Abendessen stärkte die Gruppe für den folgenden Spaziergang zum Spielplatz Hölterhof. Dort sollten eigentlich Fledermäuse beobachtet werden, aber schaukelnde, Seilbahn fahrende, Fangen spielende Kids waren den Fledermäusen wohl zu unheimlich. Sie ließen sich nicht blicken. Das tat der guten Stimmung aber keinen Abbruch und ganz bestimmt versuchen wir das mit dem Beobachten nächstes Jahr noch mal!

Ebenfalls im August ist das Spiel- und Freizeitgelände Hölterhof durch Initiative von „Rade integrativ“ erneut um eine Anschaffung reicher geworden ist: Der neue Spieltisch (gespendet vom Radevormwalder Ingenieurbüro für Sicherheitstechnik Fischer) wurde neben dem Sandkasten fest installiert und lädt ab sofort auch Kinder im Rollstuhl zum Spielen mit Sand ein! Der Tisch hat eine übliche Tischhöhe von 85 cm und ist von drei Seiten unterfahrbar. Die vierte Seite zeigt zum Sandkasten. Kinder mit und ohne Rollstuhl haben so die Möglichkeit, gemeinsam (mit Sand) zu spielen! Der neu angelegte Zuweg (gespendet und kostenlos verlegt von den Radevormwalder Garten- und Landschaftsbauern Schulz und Zwillus sowie befreundeten Firmen), der zum Spieltisch führt, ermöglicht das problemlose Fahren zum Tisch sowie einen stabilen Untergrund zum Feststellen der Rollstuhlbremsen.

Im September ging die aufsuchende Arbeit am Hölterhof in seine wohlverdiente Herbst-Winter-Pause. Seit dem Frühjahr hatte Frau Maurer fast jeden Freitag integrative Spielaktionen auf dem Freizeitgelände angeboten, bei stabilem Wetter das Riesentrampolin aufgebaut, Bälle, Sandspielzeug, Maltisch, Planschbecken usw. zur Verfügung gestellt. Die Angebote wurden stets gut besucht, sogar aus umliegenden Städten kamen regelmäßig Familien, um am Hölterhof die Schul- und Arbeitswoche ausklingen zu lassen. Schulklassen und andere Kindergruppen suchten sich bewusst den Freitag für einen Ausflug zum Hölterhof aus, um von die Angebote von „Rade integrativ“ wahrnehmen zu können. Im Frühjahr 2009 geht`s weiter!

Das Bürgerhaus bekam im Herbst einen neuen, modernen Anstrich und im Zuge dessen musste der Schaukasten der Jugendräume abgenommen werden. Im Oktober ist an neuer Stelle wieder an der Hauswand angebracht worden: Statt neben dem Eingang der Jugendräume ist er nun ein Stück weiter oben Richtung Bürgerhaus-Haupteingang an zentralerer Stelle zu finden und dadurch für Spaziergänger/innen leichter einsehbar. Dies ist auch für „Rade integrativ“ ein Vorteil, denn Sabine Maurer bestückt den Schaukasten regelmäßig mit aktuellen Informationen zur „Rade integrativ“-Arbeit. Besonders die Fotos aus der Integrationsarbeit werden von den Passant/innen gerne angeschaut und vermitteln lebendige Eindrücke aus der Arbeit.

Da im Herbst und Winter die Arbeit am Spielplatz Hölterhof ruht, ist nun der Freitag frei für andere Angebote. Und Sabine Maurer und das Ehrenamtler-Team starten auch sofort durch mit den Projekten „Disco für alle“ und dem „Integrativen Sonntagscafé“ in den Jugendräumen. Beide Angebote sind schon beim ersten Anlauf im Oktober prima angenommen worden! Die Disco fand zweigeteilt statt. Im Nachmittagsbereich waren Kinder von 6 bis 12 Jahren willkommen, in den Abendstunden bis 22 Uhr Jugendliche von 13 bis 27. Zum Café waren `Junge und Alte, Kleine und Große, Menschen mit und ohne Behinderung´ zu selbstgebackenen Waffeln, Kuchen, Tee, Kaffee, Kakao und kalten Getränken willkommen. In Kontakt zueinander kommen und einen respektvollen Umgang miteinander lernen und leben ist das Ziel beider Angebote, die nun regelmäßig stattfinden und sich etablieren sollen.

Der 23. November war in diesem Jahr ein ganz besonders Datum für die Lebenshilfe, denn sie konnte ihr 50-jähriges Bestehen feiern! „Rade integrativ“ hat durch eine entsprechende Gestaltung des Schaukastens und einen Hinweis im Monatsheft auf die Sonderbriefmarke zu Ehren der Lebenshilfe auf diesen besonderen Tag aufmerksam gemacht. Peer Steinbrück gratulierte u.a. mit den Worten „...Wer Menschen hilft, ihr Leben zu meistern, hat jede Unterstützung verdient. Die Lebenshilfe tut das seit nunmehr 50 Jahren...“ Und selbstverständlich gab es auch aus Radevormwald eine Geburtstagskarte für die Bundesvereinigung der Lebenshilfe in Marburg. Als Zeichen dafür, dass sich „Rade integrativ“ auch weiterhin nach Kräften in Radevormwald für die Ziele der Lebenshilfe einsetzen und jungen Menschen mit Behinderung Teilhabe, Integration und schließlich Inklusion in ihrer Heimatstadt ermöglichen wird.

Am 15. November waren die Jugendräumen im Bürgerhaus zum Samstags-Treff noch voller als gewöhnlich, denn Sabine Maurer und Ehrenamtler-Team hatten nicht nur die Kinder und Jugendlichen sondern auch ihre Eltern zum Laternenspaziergang mit anschließendem gemütlichem Beisammensein eingeladen. Trotz leichten Nieselregens machten sich alle Gäste auf den Weg durch die Innenstadt, die Kinder und Jugendlichen trugen ihre selbst gebastelten Sonnenlaternen, es wurden Lieder gesungen und alle ließen sich durch Trompeten- und Saxofonmusik (live!) in die richtige Sankt-Martins-Stimmung versetzen. Nach dem Laternenspaziergang fand sich die Gruppe in den Jugendräumen zum gemütlichen Beisammensein bei Tee, Kakao und Weckmännern mit Butter und Marmelade ein. Vor dem Essen und nach dem Essen wurde das von den beiden Samstags-Treff-Gruppen eingeübte Martins-Stück jeweils zweimal aufgeführt und sorgte durch hier und da neue Rolleninterpretationen für gute Unterhaltung. Zum Abschluss gab es noch eine Zugabe der beiden jungen Musiker. Alle Gäste halfen dann noch schnell beim Ordnung schaffen und im Trubel von Aufräumen und Aufbruch gab es sogar noch ein ungeplantes aber eindrucksvolles Beispiel von Hilfsbereitschaft: Im geschäftigen Treiben gelang es einem Jungen (6) mit Behinderung unbemerkt nach draußen und in Richtung Innenstadt zu laufen - und ein aufmerksamer Jugendlicher (16), der den Kleinen bei der „Rade-integrativ“-Arbeit in den Jugendräumen kennen gelernt hatte, schätzte die Situation richtig ein, nahm ihn auf den Arm und brachte ihn wohlbehalten und fröhlich wieder zurück ins Jugendzentrum!

Anlässlich des Welt-AIDS-Tages am 1. Dezember veranstaltete „Rade integrativ“ in Kooperation mit der AIDS-Hilfe Oberbergischer Kreis e.V. einen Tag vorher einen Themennachmittag. Das erworbene Immundefektsyndrom ist nach wie vor unheilbar und verläuft tödlich. Aktuelles Wissen über AIDS und die Schutzmöglichkeiten vor einer HIV-Infektion sind die Mittel, mit denen der Erkrankung begegnet werden muss. Auch in der Arbeit der Lebenshilfe sind die Themen Sexualität und AIDS wichtig. Zum einen gibt der Bundesverband in seinem Grundsatzprogramm, verabschiedet von der Mitgliederversammlung am 10.11.1990, ein klares „Ja“-Signal zu den Bereichen Partnerschaft und sexuelle Selbstbestimmung als menschliche Grundbedürfnisse. Zum anderen sind Menschen mit geistiger Behinderung jedoch leider überdurchschnittlich häufig Opfer von Übergriffen gegen die sexuelle Selbstbestimmung und damit sind sie verstärkt der Gefahr einer HIV-Infektion ausgesetzt. Die Lebenshilfe sieht darum zum anderen eine besondere Aufgabe und Verantwortung darin, durch sexualpädagogische Begleitung und Informierung ein Erziehungs- und Bildungsverhalten zu unterstützen, das Menschen mit geistiger Behinderung vor sexuellen Übergriffen und der Bedrohung durch AIDS schützt bzw. AIDS-Risiken vermeidet - ohne die sexuelle Selbstbestimmung einzuschränken. Darum hat 2Rade integrativ“ den Themennachmittag mit Stellwänden, kostenlosen Informationsmaterialien sowie Büchertischen zum Thema AIDS (insbes. Kinder- & Jugendliteratur, unterstützt durch die Bergische Buchhandlung) und zum Thema „Sexualität und geistige Behinderung“ ergänzt. Zunächst etwas zurückhalten, dann aber doch offen und interessiert zeigten sich schließlich die Gäste, die in die Jugendräume gekommen waren und das Informationsangebot wahrnahmen.

Alkoholfreien Fruchtpunsch, selbstgemachte Kekse und Marmeladen, Infos über die Lebenshilfe-Arbeit, das Mitmachangebot ´Kerzen marmorieren` sowie eine Tombola mit tollen Preisen bot vom 12.12. bis zum 15.12.2008 der kleine aber feine Stand von „Rade integrativ“ auf dem Weihnachtsmarkt in der Radevormwalder Innenstadt. Alle Preise für das Gewinnspiel ohne Nieten waren aus Spenden zusammengetragen und vom Team, sortiert und ansprechend verpackt worden. An Hauptgewinnen für die Erwachsene lockten beispielsweise ein Minikühlschrank, eine Ministereoanlage, eine Webcam samt Headset, ein Werkzeugkoffer, weihnachtliche Lichterbögen und Stühle, die in der Kunstwerkstatt der Jugendräume von Kindern gestaltet worden waren. Besonders schön: Auch zwei Bildbände („Außergewöhnlich“ und „Außergewöhnlich - Väterglück“), in denen es um das Leben mit Kindern mit Down-Syndrom (Trisomie 21) geht, waren unter den Hauptpreisen – und zwar gespendet und handsigniert von der Fotografin Conny Wenk (geb. Rapp) persönlich! Die zahlreichen Kinder, die beim Bingo eine grüne Kugel gezogen hatten, konnten sich freuen über z.B. einen großen Plüscheisbär, Gesellschaftsspiele, Bücher, Fahrradhelme, ein Wall-E-T-Shirt, ein Kasperlepuppen-Set und vieles mehr.Über 500 Euro kamen durch den Weihnachtsmarkt in die Kasse von „Rade integrativ“ und werden im neuen Jahr komplett in die Ausrichtung der Freizeitangebote für Kids mit und ohne Behinderung fließen.


Zum Schluss noch eine besonders schöne Begebenheit: Das Team der Ehreamtler/innen ist im Laufe des Jahres von 2 auf 5 gewachsen! Junge und jung gebliebene Radevormwalder/innen bereichern in ihrer Freizeit regelmäßig die Angebote von Rade integrativ mit ihren Hobbys und Fähigkeiten. Durch sie wurde die Angebotspalette von Rade integrativ deutlich erweitert und mehr Angebote für mehr Kinder und Jugendliche mit Behinderung konnten neu geschaffen werden!

Der Rückblick 2008 zeigt: Es war ein sehr gutes Jahr für die integrative Arbeit! Es hat sich viel getan, viel wurde ´angeschoben` und viel konnte schon erreicht werden. Nun ist das Jahr 2008 bereits Vergangenheit - aber Rade integrativ geht weiter und ist optimistisch ins neue Jahr gestartet.


Der Blick nach vorn:

Allerdings wird das Jahr 2009 ein Jahr der Entscheidungen werden, denn der Vertrag von Projektleiterin Sabine Maurer läuft Ende November bei der Lebenshilfe aus. Wie wird es ab Dezember für die Kinder und Jugendlichen mit Behinderung weitergehen? Ende der integrativen Freizeitangebote? Schluss mit integrativem Ferienspaß? Das Aus für den integrativen Spielplatztreff? Keine integrativen Disco-Angebote mehr? usw. Oder wird es einen neuen Vertrag für Frau Maurer und damit eine Weiterführung des zukunftsfähigen Projektes geben? Wie wird es werden? Nur eins ist jetzt schon sicher: Es wird ein spannendes und wichtiges Jahr für Rade integrativ und damit für die Freizeitangebote für Kinder und Jugendlichen mit Behinderung in Radevormwald werden...

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