Damals: Der Bürgermeister von Bergerhof

Schnelle Beförderung von Reinhard Kopke vom Bürgermeister für Bergerhof zum Bürgermeister von ganz Rade anno 1945

Kaum bekannt in der Geschichte Radevormwalds ist, daß der Ortsteil Bergerhof für einige Tage einen eigenen Bürgermeister besaß. Für diese kleine Kuriosität sorgten die Amerikaner, nachdem sie Radevormwald am Ende des zweiten Weltkrieges besetzt hatten. Bis dahin gab es nach der damals geltenden Gemeindeordnung noch einen Bürgermeister. Er war gleichzeitig Chef der Verwaltung und Vorsitzender der Stadtverordnetenversammlung.Als die Amerikaner am Freitag, dem 13. April 1945 mit ihren Panzern aus Halver kommend in die Bergstadt einzogen, kamen sie zunächst bis Bergerhof, einige Tage später auch in die Wupperorte.

Nur noch kurze Zeit sollte damit die Amtszeit des amtierenden Bürgermeisters Rohde dauern. Doch auch die neue Zivilverwaltung brauchte einen Bürgermeister mit einer politisch reinen Weste. Auf ihrer Suche nach einer solchen Persönlichkeit stießen die Amerikaner auf den in Bergerhof wohnenden Reinhard Kopke. Er war leitender Angestellter bei den Bismarck-Werken und bekannt als Nicht-Sympathisant mit den Nationalsozialisten.Ihn setzten die Amerikaner als Bürgermeister, doch zunächst nur als Bürgermeister von Bergerhof, ein. Einige Tage dauerte es, bis man den Amerikanern klarmachen konnte, daß Bergerhof nur ein Ortsteil von Radevormwald ist.

Sodann konnte Reinhard Kopke als Bürgermeister von ganz Radevormwald ins Rathaus einziehen.Von den Engländern schließlich wurde im August 1945 der erste Stadtrat ernannt, der bis zur ersten Kommunalwahl die Geschicke der Stadt lenkte. Bis zu diesem Zeitpunkt blieb auch Reinhard Kopke als ernannter Bürgermeister im Amt. Wenn seine Amtszeit auch nur relativ kurz war, hat er doch viel für Radevormwald in dieser Zeit erreicht, besonders auf dem Gebiet der Versorgung und der Einleitung des Wiederaufbaus. Oft war er von morgens früh bis gegen 23 Uhr im Rathaus anzutreffen. Nachdem Robert Wagner als Bürgermeister seine Nachfolge angetreten hatte, kehrte Reinhard Kopke in seinen Beruf zurück.

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