Bilora baute bis 1975 Kameras

Wenn auch Bilora nach wie vor zu den führenden Herstellern von Stativen (seit der Firmengründung 1909) zählt, gehört die Kameraproduktion längst zur Firmengeschichte.

"Man nimmt sie zur Hand - und kann photographieren! Eine gewagte Behauptung; aber es ist wirklich sehr einfach." So heißt es in einem Prospekt der von der Radevormwalder Firma Bilora nach dem Krieg gebauten Kamera "Radix". Diese und noch viele andere sowie Stative, Blitzgeräte und Prospekte sind in einer Vitrine des Radevormwalder Heimatmuseums zu sehen.

Wenn auch Bilora nach wie vor zu den führenden Herstellern von Stativen (seit der Firmengründung 1909) zählt, gehört die Kameraproduktion längst zur Firmengeschichte. Ihre Fertigung fällt in die Jahre zwischen 1934 und 1975, in denen über 30 verschiedene Modelle produziert wurden. Darunter auch Auftragsproduktionen, zum Beispiel für die Firmen Zeiss Ikon, Quelle und Voigtländer. Am seltensten dürfte in unseren Breitengraden die 1955 gebaute "Ansco-Lancer" anzutreffen sein. Denn dieser Fotoapparat wurde speziell im Auftrag der Firma Agfa-Ansco für den Export in die USA produziert.

Dafür kann sich noch fast jeder an die "Renner" der Firma Bilora erinnern: Bella, Boy und Box. Diese preiswerten Kleinbildkameras ließen damals das Fotografieren zu einer Art Volkssport werden. Beispielsweise kosteten 1954 eine Bilora Standard-Box 6 x 9 cm 13,50 DM, die Bilora Boy 4 x 6,5 cm 12,00 DM. Von ihr wurden am Tag über 1000 Stück gebaut, wobei jedes Exemplar von Hand kontrolliert und vor der Verpackung noch auf Hochglanz poliert wurde. Gerade die Kameras der Boy-Serie sind in Sammlerkreisen heute gesuchte Stücke, für die ein Vielfaches ihres Ursprungspreises gezahlt wird. Der Grund: Sie sind aus Bakkelit und dieser Stoff ist wieder "in".

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