HUDORA - Hugo Dornseif Radevormwald
Die Geschichte der Roll- und Schlittschuhe aus Radevormwald begann am 12. August 1913. „Willkommen bei HUDORA - Qualität für die ganze Familie seit über 100 Jahren
HUDORA ist weit mehr als nur eine Marke – wir sind ein Unternehmen, in dem seit über einem Jahrhundert qualitativ hochwertige Produkte für Sport und Freizeit hergestellt werden. Seit unserer Gründung im Jahr 1919 sind wir stolz darauf, in der vierten Generation familiengeführt zu sein“.
1900er Jahre
Die Geschichte beginnt mit Hugo Dornseif. Er stammte von einem der typischen kleinen Höfe im Bergischen Land, erlernte den Beruf des Schlossers und wurde zunächst Betriebsleiter in einer Fabrik, die Schlittschuh- und Baubeschlag herstellte. Seine Leidenschaft galt den Schlittschuhen und so gründete er eine eigene Schlittschuhfabrik und gab ihr den Namen HUDORA. Dieser Name setzt sich aus den Initialen seines Namens und dem Namen seiner Heimatstadt zusammen: HUgoDOrnseifRAdevormwald.
Hugo Dornseif erhielt die Patenturkunde über das „Verfahren zur Herstellung von Schlittschuhlaufeisen mit verstärkter Laufkante“. Ein Jahr später gründete er zunächst in Bergerhof eine kleine Werkstatt und siedelte 1918 selbst nach Radevormwald über. Das offizielle Gründungsdatum der Firma ist der 4. August 1919.
Im Jahr 1924 trat ein großer Augenblick ein. Nach seinem Patent ( eines von über 40 Patenten) wurden bei Hudora erstmals auf selbstkonstruierten Spezialmaschinen Schlittschuhe fabrikationsmäßig hergestellt. Der Erfolg stellt sich schnell ein – 1927 errang Willy Böckel die erste Eislauf-Weltmeisterschaft auf Hudora-Schlittschuhen. Es gab zudem eine Hudora-Eiskockeymannschaft, die sich im Ülfebad auf der „Radevormwalder Eisbahn“ präsentierte.
Nach dem zweiten Weltkrieg wurde die Produktion auf Straßen- und Kunstlaufrollschuhe ausgeweitet. Diese Rollschuhe hatten zunächst Rollen aus Eisen, waren jedoch schon frühzeitig mit Kugellagern ausgestattet. In den 50er Jahren wurden die Eisenrollen durch Gummirollen ersetzt, später dann durch Kunststoffrollen, die ein lautloses Fahren möglich machten.
Auch hier gab es Titel zu gewinnen: 1958 wurde Karl-Heinz Losch Weltmeister im Rollschuhkunstlauf.
Ende der 50er Jahre kamen Gleitschuhe auf, die sich einfacher fahren ließen als Schlittschuhe und sogar auf Schnee verwendet werden konnten.
Zu Beginn der 60er Jahre begann sich bei den Schlittschuhen das Schlittschuhkomplet durchzusetzen. Dabei handelte es sich um einen speziellen Schlittschuhstiefel, der mit der Metallkufe fest verbunden war. Zunächst geschraubt, später genietet. Für den Bezug der Stiefel suchte HUDORA den Kontakt zu den damaligen Ostblockstaaten, da die Produktion von Stiefeln in Deutschland zu teuer geworden war. Die Kufen wurden bis 1982 in Radevormwald produziert. So wurde das Schlittschuhkomplet für viele erschwinglich.
In den 60er Jahren unvergessen die bekannten Schlittschuhläufer Marika Killius und Hans-Jürgen Bäumler, die einen Welterfolg nach dem anderen zu verzeichnen hatten.
Inzwischen gab es neue Modelle mit drei oder vier Rollen: Inline skating – eine Trendsportart, die aus Kalifornien stammte.
In der dritten Generation von Eike Dornseif geführt, beschäftigte das Unternehmen ca. 130 Mitarbeiter/innen.
Seit 1979 wird das Rollschuh-Chassis mit einem fest verbundenen Stiefel aus Kunststoff produziert und weltweit exportiert.
Auch bei den Rollschuhen gab es in den 80er Jahren eine Entwicklung zum Komplet, also einem Rollschuh, der mit einem Stiefel fest verbunden war. Dieser wurde als Rollerboot bezeichnet und löste einen beeindruckenden Rollerboom aus. Es folgten Skateboards, dann Inlineskates. Bei diesen wurden die Rollen nicht mehr paarig angeordnet, sondern in einer Reihe, in line eben. Zunächst noch mit Schalenstiefeln, die wie Skistiefel aussahen. Hier setzte HUDORA schon früh auf die fußfreundlicheren Stiefel aus Textil- und Kunststoffmaterial.
2000er Jahre
Gefertigt wurden die Produkte bereits international. Entwicklung und Design blieben am deutschen Standort. Als Anfang der 2000er Jahre der Roller aufkam, brachte HUDORA den BigWheel in den Markt, dessen Klappmechanismus zusammen mit Prof. Horst-Walter Grollius entwickelt wurde, einem Experten für Konstruktionstechnik an der Bergischen Universität Wuppertal. Der Markt für Roller erlebte einen heftigen Einbruch, als es zu Unfällen mit Klappverschlüssen kam. Nur der Roller von HUDORA hatte den Test bestanden und durfte auf dem Markt bleiben.
Seit der Jahrtausendwende hatte HUDORA eine 100%ige Tochterfirma mit eigenen Mitarbeitern in China, die die Herstellung und Lieferung zusammen mit den offiziellen Institutionen wie dem TÜV überwachte. So konnte das Sortiment um Trampoline, Basketballständer, Schaukeln und Fußballtore erweitert werden. Es war wichtig, gute, schöne, zuverlässige und sichere Produkte für die ganze Familie herzustellen. Deshalb suchte HUDORA in der Technik und der Wissenschaft Rat sowie Anregungen und praktisches Wissen direkt bei Eltern, Kindern, Jung und Alt. Eben allen, die sich gern miteinander bewegen wollen. Ein Beispiel hierfür sind die neuen Laufräder.
2013 wechselte das Unternehmen seinen Standort nach Remscheid und mittlerweile (Stand 2024) befindet sich der Sitz des Unternehmens in Erkrath. Die Geschäftsführung liegt nicht mehr in den Händen der Gründerfamilie.
Quelle/Autor: Heimatverein Radevormwald
Zuletzt aktualisiert am: 11.07.2025. 32 16.07.2025).
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