Bürgerantrag: Potential für einen automatischen Schienenverkehr auf der Wuppertalbahn prüfen

F. Staratschek schlägt vor, die Bahnstrecke Wuppertal - Radevormwald Wilhelmstal als Modellstrecke für automatischen Zugverkehr zu reaktivieren und den Betriebsbahnhof Wuppertal Rauental zum Umsteigebahnhof im ÖPNV und Wendebahnhof für weitere Züge auszubauen.

Bürgerantrag/ Einwohneranregung an die Städte Wuppertal und Radevormwald
Abs. Felix Staratschek, Freiligrathstr. 2, 42477 Radevormwald

Sehr geehrte Damen und Herren!

Es wird akut die Reaktivierung der Bahnlinie Wuppertal - Radevormwald Wilhelmstal untersucht.


Ich rege an zu untersuchen, ob auf dieser Strecke ein Modell- und Forschungsprojekt für selbstfahrende autonome Schienenfahrzeuge geschaffen werden kann. Durch die Spurführung eignet sich die die Bahn optimal für fahrerlosen Betrieb, wenn die Techniken zur Signal- und Hinderniserkennung funktionieren. Außerdem gilt es den Mischverkehr von autonomen Bahnen und anderen Zügen zu entwickeln, was man zunächst auf Strecken mit überschaubaren Verkehr durchführen sollte.

Der Vorteil einer fahrerlosen Bahn ist, dass man ein dichtes Angebot schaffen kann, das mit Fahrern niemals finanzierbar wäre. Arbeitsplätze entstehen trotzdem im Leitstand und dem ergänzenden Busverkehr sowie bei der Wartung und Reinigung der Fahrzeuge

Für einen automatischen Verkehr soll der Betriebsbahnhof Wuppertal Rauental zum Umsteigebahnhof und S-Bahn-Halt umgebaut werden. Es soll ein Mittelbahnsteig errichtet werden, der in der Mitte nach beiden Richtungen zwei Kopfgleise hat. Dadurch können alle Zugfahrten, die in Wuppertal Oberbarmen enden bis Wuppertal Rauental verlängert werden. So kann z.B. barrierefrei direkt in Rauental in die Regionalbahn nach Köln und Bonn umgestiegen werden.


 Wie dicht der Fahrplan der autonomen Bahn ist, hängt von der Schaffung der Ausweichstellen ab. Es sollte mindestens der S-Bahn-Takt gefahren werden, also alle 20 Minuten ein Fahrzeug, Denkbar wäre aber auch der Ausbau für einen 10 Minuten-Takt zwischen Beyenburg und Rauental.

Die Buslinie Remscheid Lennep - Wuppertal Beyenburg wird bis Wuppertal Kemna verlängert, da dort der Anschluss an die Bahn leicht hergestellt werden kann und diese Linie Siedlungen und die Papierfabrik bedient, wo die Züge nicht halten. Danach kann bis Oede die Bahn den ganzen Busverkehr ersetzen. Zusätzlich wäre ein Beyenburger Ortbus sinnvoll, der von Kemna aus eine Runde durch Beyenburg dreht. Auch in Radevormwald sind neue Bahn-Haltestellen einzurichten wie Wupperdamm, Wülfingmuseum, Grunewald und Schnelletal. Bei moderner Technik kann es sowohl im Zug als auch auf dem Bahnsteig Haltewunsch-Knopfe geben, dass klappt prima bei der Arosa-Bahn.

In Radevormwald wird der Busverkehr wie folgt neu geordnet: Es gibt eine Buslinie von Remscheid Lennep über Radevormwald, Önkfeld und den Bahnhof Dahlhausen nach Remscheid Lüttringhausen. Die Fahrgäste der Rader Wupperorte bekommen so eine breite Auswahl der Verbindungen nach Wuppertal und die Wupperorte werden besser an Remscheid angebunden.

Bei einem so dichten Fahrplan und leichten Fahrzeugen kann die Strecke im Straßenbahn-Standard elektrifiziert werden.

Weichenheizungen und evtl. an den Fahrzeugen eingebaute Schneeschieber müssen den Verkehr im Winter sicher stellen

Das Forschungsprojekt könnte im Bergischen Land vier Strecken umfassen, neben der genannten auch Halver - Oberbrügge und Morsbach - Waldbröl und Remscheid Bliedinghausen - Remscheid Hbf. Der Vorteil des fahrerlosen Betriebes wäre, dass man auch geringere Nachfragen wirtschaftlich mit einem sehr guten Angebot bedienen kann. Dadurch werden dem weiteren ÖPNV Fahrgäste zugeführt, was dort auch weitere Fahrten und mehr Arbeitsplätze ermöglicht. Das Bergische Land könnte eine Innovationsregion für fahrerlose Bahnverkehre im ländlichen Raum und auf bisher nicht im Personenverkehr genutzten Stichstrecken dienen und so einen Beitrag zur Verkehrswende leisten, der es ermöglicht, da wo Schienen liegen das ÖPNV-Angebot massiv auszuweiten.

Zu prüfen wäre ferner, ob man den neuen Bahnhof Wuppertal Rauental auch besser an das Busnetz anbinden kann. Denkbar wäre eine Bushaltestelle über den Gleisen wie es die u.a. in Chur gibt. Denn es wäre sinnvoll, wenn man versucht einige Buslinien über oder bis Rauental zu führen, damit auch hier in den Schienenverkehr umgestiegen werden kann.

Da die Verkehrswende mehr Zugfahrten erfordert, ist es sinnvoll in Wuppertal Oberbarmen endende Zugfahrten bis Wuppertal Rauental zu verlängern, damit die keine Standzeiten auf Durchfahrgleisen in Wuppertal Oberbarmen haben. Mit dem geplanten Neubau des Rauentaler Tunnels wäre eine Elektrifizierung bis Rauental möglich. Vor allem im Berufsverkehr werden für eine Verkehrswende Verstärkerzüge Wuppertal - Düsseldorf nötig die dann auch in Rauental wenden können. Das kann auch für Züge aus Essen und Mettmann gelten. Alle diese Ziele wären dann von der automatisierten Schienenstrecke aus mit einmal Umsteigen zu erreichen.

Ob der Platz und Bedarf für ein weiteres Gleis mit eigenen Bahnsteig in Rauental gegeben ist, muss ebenfalls geprüft werden. Der automatische Verkehr sollte mit kleinen Modulen stattfinden die je nach Bedarf zusammengekuppelt fahren. Ein Depot mit Werkstadt und Leitstand könnte in Rauental oder an der Strecke entstehen. Wenn nichts zu reparieren ist könnte Werkstattpersonal als Schaffner im Wagen mitfahren oder zur Buswerkstatt der WSW wechseln und bei Bedarf nach Rauental kommen.


Mit bestem Gruß, Felix Staratschek

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