Behinderten- und familienfreundliche Stadt

UWG - Presseerklärung: Haushaltsplan 2021- Viele Dinge scheinen geringfügig zu sein, haben aber erhebliche Auswirkungen. Dazu zählen folgende Sachverhalte, welche die UWG verbessert sehen will.

UWG - Presseerklärung 10. Januar 2021:  Behinderten- und familienfreundliche Stadt

In der kommenden Woche stellt die Verwaltung dem Rat und der Öffentlichkeit den Haushaltsplan 2021 vor. Die UWG wird ihn unter anderem dahingehend prüfen, ob Mittel und Maßnahmen zur Verbesserung der alltäglichen Lebensqualität für ältere Mitbürger, für Menschen mit Handicap und Familien mit Kindern vorgesehen sind. Ggf. werden wir solche Maßnahmen in Form von Haushaltsbegleitanträgen einfordern.

Viele Dinge scheinen geringfügig zu sein, haben aber erhebliche Auswirkungen. Dazu zählen folgende Sachverhalte, welche die UWG verbessert sehen will.

 

1. Die Schaltungen der Ampelanlagen an der Kreuzung Post-, Westfalen- und Bahnhofstraße (Kiosk „Axel bringt’s“) sind so getaktet, dass Menschen mit Rollstuhl oder Rollator, Eltern mit kleinen Kindern oder mit Kindern im Kinderwagen, aber auch alle anderen Menschen, die nicht sehr gut zu Fuß sind, kaum die andere Straßenseite erreichen, wenn der Autoverkehr wieder startet. Das gleiche gilt für die Ampelanlage Kaiser-, Hohenfuhr- und Telegrafenstraße (Parc de Chateaubriant / Gartenhäuschen). Die letztgenannte Anlage liegt in der Verantwortung der Stadt Radevormwald; bei der erstgenannten ist die Verwaltung in der Pflicht, der Mangelbeseitigung beim Landesamt Straßen NRW Nachdruck zu verleihen.

 

2. Die UWG wird einen erneuten Anlauf nehmen, die Parkplatzmängel abzustellen. Unsere Parkplätze entsprechen größtenteils nicht mehr den Ausmaßen heutiger Fahrzeuge. In der Folge haben es Menschen mit Behinderungen genauso schwer, aus- und einzusteigen, wie Eltern mit Kindern. Zudem kommt es beinahe zwangsläufig immer wieder zu kosten-trächtigen Beschädigungen an den Nachbarfahrzeugen. Der Hinweis, es gäbe ja auch Behindertenparkplätze, zieht nicht. Diese dürfen nur von Menschen benutzt werden, die das Kennzeichen „aG“ im Ausweis haben. „Ebenso steht das Merkzeichen aG nicht zu, wenn wegen des engen Parkraums auf Normalparkplätzen Probleme beim Ein- und Aussteigen bestehen.“ (Zitat Bezirksregierung Münster vom 28.12.2020) Es gibt aber eine Menge anderer Behinderungen, die das weite Öffnen der Autotüren erforderlich macht. Hier ist die Kommune in der Pflicht, Abhilfe zu schaffen.

 

3. Ein Merkmal einer bürgerfreundlichen Stadt ist auch der Zustand der öffentlichen Toiletten. Die Toilette in der Oststraße ist ständig verdreckt und beschmiert. Selbst in Zeiten von Corona gibt es keine Seife und kein Desinfektionsmittel. Vor allem aber ist die Toilette

für viele Menschen mit Rollator kaum und mit Rollstuhl gar nicht zugänglich. Der Versuch, Radevormwalder Gastronomen dazu zu bewegen, ihre Toiletten gegen Entgelt der Allgemeinheit zugänglich zu machen, stieß auf wenig Bereitschaft („Nette Toilette“). Zudem gibt es einige Lokale, deren Toiletten für Rollstuhlfahrer nicht erreichbar sind. Aus diesen Gründen ist es dringend erforderlich, die Toilettenanlage in der Oststraße zu sanieren und auszubauen.

 

4. Die Zuwegung zum Park unterhalb der Nordstadt führt von der Wiesenstraße über eine Treppe. Mitbürger mit Rollator oder Rollstuhl ist es nahezu unmöglich, diesen Weg zu befahren. Auch Eltern mit Kinderwagen haben dort erhebliche Schwierigkeiten. Die UWG hat bereits einen Antrag vorgelegt, hier eine Rampe (am besten mit Geländer) zu bauen. Gerade die vielen älteren Menschen an der Ülfe- und an der Wiesenstraße werden es danken.

 

5. Auch die UWG steht hinter der Forderung des Seniorenbeirats und einiger Ratsparteien,

die Cororna – Schutzimpfungen für über 80-jährige Mitbürger dezentral, d.h. vor Ort durchzuführen. Zum einen ist der sichere Transport nach Gummersbach in vielen Fällen nur schwer zu organisieren; zum anderen birgt er zusätzliche Risiken für diese Altersgruppe. Auch der Vorschlag, den Bürgerbus und den Wupperaner einzusetzen bringt neue Risiken für die Fahrgäste aber auch für die FahrerInnen. Nicht ohne Grund hat der Verband der Bürgerbusvereine in NRW dringend geraten, sämtliche Fahrten mit den Bussen einzustellen. 

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