Leserbrief: Bürgermeisterwahl

Nichts verstanden? Weiter so? Die Reaktionen des unterlegenen Kandidaten der großen Parteien lasse nichts Gutes erwarten.

Es war ein "Erdrutsch", wie man in der Politiksprache wohl sagt. Der von den beiden großen Parteien aufgestellte, übermächtige Kandidat verliert mehr als deutlich gegen einen Nobody. Richtig ist, dass das juristische Verfahren nicht abgeschlossen ist. Aber es geht bei diesem Fall nicht um "Vorverurteilung", dessen Opfer der Kandidat sei. Es geht darum, dass man als jemand, der die politische und administrative Führung der Stadt übernehmen will, verstehen sollte, dass die Wähler keinen Bürgermeister wollen, der möglicherweise kurz nach seiner Wahl in einer Angelegenheit verurteilt wird, die mit seinen Aufgaben in dieser Position aber überhaupt nicht vereinbar sind. Die Reaktionen der "Betroffenen" nach Bekanntwerden der anhängigen Verfahrens waren schon unangemessen. Wenn jetzt der Kandidat dem neuen Bürgermeister fast droht - wie will der gegen unsere Übermacht im Stadtrat etwas erreichen? - ist das für mich als Wähler unerträglich. Das klingt so, als wäre das Wählervotum in Wahrheit völlig unerheblich für die eigene politische Arbeit. Nach dem Motto (so etwas gab es doch schon einmal...): Uns ist egal, wer unter uns Bürgermeister ist.


Jürgen Richter

Anzeigen: