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Da bleibt mir doch die Luft weg

Was hilft bei Asthma? – Laut Christian Kuhlmann, Chefarzt im Sana Krankenhaus Radevormwald, verspricht die Traditionelle Chinesische Medizin (TCM) auch bei diesem Krankheitsbild eine Linderung der Beschwerden

Pascal läuft und wirft einen Korb nach dem anderen, das war nicht immer so, schien doch seiner „Basketballkarriere“ durch das schon in seiner Jugend aufgetretene allergische Asthma ein vorzeitiges Ende gesetzt. „Ich fühle mich wie ein anderer Mensch, seitdem ich nicht mehr ständig mit meinem Sprüher durch die Gegend laufe. Früher habe ich mich nicht getraut ohne ihn aus dem Haus zu gehen“, lacht Pascal sichtlich erleichtert. „Ohne Asthmaspray ging bei Pascal gar nichts mehr und an Sport war aufgrund seiner besonders bei Belastung auftretenden Luftnot kaum noch zu denken“, erinnert sich Christian Kuhlmann, Chefarzt des Zentrums für Traditionelle Chinesische Medizin am Sana Krankenhaus Radevormwald.

So wie Pascal geht es vielen Kindern und Jugendlichen in Deutschland. Etwa 10% der Kinder und Jugendlichen sind betroffen, Tendenz eher steigend. Bei den Erwachsenen leiden immerhin 5 % an allergischem Asthma; Frauen erkranken daran häufiger als Männer. Das Erkrankungsrisiko von Kindern, deren Eltern beide an allergischem Asthma leiden, beträgt 60 bis 80%; demnach spielt auch eine genetische Veranlagung eine Rolle.

Allergisches und nicht-allergisches Asthma

„In der westlichen Medizin unterscheiden wir zwischen einem allergischen, extrinsischen und einem nicht-allergisches, intrinsisches Asthma; bei den meisten asthmatischen Erkrankungen handelt es sich aber um Mischformen“, erklärt Kuhlmann. Den Worten des Chefarztes zufolge steht bei Kindern das allergische Asthma, ausgelöst z.B. durch Pollen, Hausstaub oder Tierhaare (u.a.), im Vordergrund, während Erwachsene eher durch die nicht-allergische Form in ihrer freien Atmung eingeschränkt sind. Kuhlmann: „Häufig wird auch ein sogenannter Etagenwechsel beobachtet. Dies bedeutet, dass ein allergischer Heuschnupfen, der anfangs nur die Schleimhäute des Nasen- und Rachenraums und der Augen betrifft, auf die Bronchialschleimhaut übergeht und eine Verengung der Bronchen verursacht.“ Das endogene, nicht allergische Asthma werde dagegen meist durch Entzündungen der Atemwege infolge von Infekten, Reizstoffen oder der Refluxkrankheit, bei der Magensäure in die Speiseröhre zurückfließe, ausgelöst. Besonders zu Beginn der Heizperiode im Herbst könne sich die Problematik durch aufgewirbelten Hausstaub zusätzlich verschlimmern, bemerkt der Chefarzt. Auch infolge des Versprühens von chemischen Substanzen kann Asthma hervorgerufen werden. Ebenso können bestimmte Schmerzmittel wie Acetylsalicylsäure oder sogenannte nichtsteroidale Antirheumatika die Bronchen verengen und somit ursächlich für Asthma sein. „Bei Asthmatikern ist sogar die Gefahr eines akuten Asthma-Anfalls gegeben“, erklärt Kuhlmann.

Wichtig! Bestätigung der Diagnose durch Lungenfunktionstest

Was kann man tun? „Wichtig ist, dass die richtige Diagnose von einem Lungenfacharzt durch eine Lungenfunktionsprüfung (Spirometrie) bestätigt wird“, erklärt der Chefarzt. Ihm zufolge wird dabei durch den sogenannten Tiffeneau-Test aus dem Verhältnis von in einer Sekunde forciert ausgeatmetem Volumen (Einsekundenkapazität/ FEV1) zum Gesamtvolumen der ein- und ausgeatmeten Luft (VK ~Vitalkapazität) die relative Sekundenkapazität (FEK1 in % der VK) als Maß für die Einengung der Bronchien (bronchiale Obstruktion) ausgerechnet. Behandelt wird das Asthma häufig mit Dosieraerosolen oder Pulvern, die als Inhalatoren in den verschiedensten Formen und Macharten zur Anwendung gelangen. Cortison, ß-Sympathomimetika, Theophyllin und Cromoglycinsäure sind dem Chefarzt zufolge dabei die am meisten benutzten Medikamente. „Diese werden in unterschiedlicher Kombination eingesetzt“, betont der Arzt. Und er fügt hinzu, dass sich beim allergisch bedingten Asthma eine sogenannte Allergenkarrenz zwar empfehle, diese aber im Alltag nur schwer umsetzbar sei. „Wer will schon den ganzen Tag mit einer Atemmaske herumlaufen?“, fragt der Mediziner und verweist demgegenüber auf die Traditionelle Chinesische Medizin (TCM). Hier würden die Symptome für Asthma eine grundsätzlich andere Darstellung, Würdigung und Betrachtungsweise erfahren als in der klassischen, westlichen Medizin.

Zwei Asthma-Haupttypen in der TCM

Kuhlmann zufolge kennt die TCM zwei Haupttypen von Asthma, den sogenannten Leere- und den Fülle-Typ. „Beim Fülle-Typ wird zwischen Wind- Kälte und Schleim- Hitze unterschieden; Wind-Kälte ist gekennzeichnet durch Husten mit dünnem, weißlichem Auswurf und Kurzatmigkeit, begleitet von Frösteln und einem weißlichen Zungenbelag “ Dicker gelber Auswurf (Sputum) mit Erstickungsgefühl und ein schnelles und raues Atmen seien hingegen Symptome des Schleim-Hitze Typs, bei dem die Zunge zudem einen dicken gelben Belag aufweise. Beim Leere-Typ unterscheidet man v.a. die Leere der Lunge und/oder der Niere. Eine Lungen-Leere zeige sich durch kurzes, schnelles Atmen sowie eine schwache und leise Stimme. Die Nieren Leere gehe mit Atemnot nach Anstrengung, Frösteln mit kalten Extremitäten sowie tiefem und schwachem Puls einher, erklärt Kuhlmann.

Für Laien wie der Wetterbericht

„Für den Laien, aber auch für den westlich orientierten Arzt, hört sich das eher wie der Wetterbericht an; es handelt sich aber letztlich um eine treffende Form der Beschreibung von bestimmten Symptomen und Zuständen, die man bei der Anamneseerhebung sowie der Puls- und Zungenuntersuchung feststellt.“, sagt der Chefarzt. Und er erinnert daran, dass die TCM in einer Zeit entstanden ist, in der an eine Apparatediagnostik, wie sie heute zur Verfügung steht, nicht zu denken war. „Der Arzt war auf seine Sinne angewiesen; und so hat sich über Jahrtausende hinweg eine sehr differenzierte und auch heute noch gültige Methode der Diagnostik entwickelt", macht Kuhlmann deutlich.

Akupunktur, Kräutertherapie, Tai Ji oder Qi Gong

Therapeutisch wird dem Chefarzt zufolge in der TCM die Ganzkörperakupunktur, oft in Kombination mit der Einnahme spezifischer chinesischer Kräuter angewendet. Richtig eingesetzt, können so nebenwirkungsfrei die entsprechenden Fülle- und Leeremuster behandelt werden. Die Akupunktur erfolgt in der Regel 1 bis 2 mal pro Woche. Eine chinesische Kräutertherapie besteht in der individuellen Verordnung mehrerer überwiegend pflanzlicher Substanzen z.B. in Granulatform. Diese werden vom Patienten zuhause in warmes Wasser eingerührt und getrunken. Wesentlich ist auch eine optimale Ernährung nach den sogenannten fünf Elementen, um von vornherein eine gute Körperabwehr aufzubauen und die Bildung z.B. von Schleim zu verhindern. Präventiv und unterstützend kommt das Schattenboxen (Tai Ji) oder Qi Gong (Atemübungen) in Frage.

Das Ziel: Auf Medikamente ganz verzichten

Die Dauer der Behandlung ist individuell sehr unterschiedlich und u.a. abhängig von der Schwere und Dauer der Erkrankung und der bislang erfolgten Medikation. „Je früher durch komplementäre oder alternative Methoden wie die TCM eingegriffen wird, desto eher können die Beschwerden zum Abklingen gebracht und das körpereigene Immunsystem wieder stabilisiert werden“, erklärt Kuhlmann. Seinen Ausführungen nach wird beim allergischen Asthma – im Gegensatz zum westlichen Therapierverfahren der Desensibilisierung – nicht ein spezifisches Allergen unwirksam gemacht, sondern die überschießende Reaktion des Immunsystems gegenüber allen Allergenen reguliert. Kuhlmann abschließend: „Wenn bereits Medikamente eingenommen werden müssen, gilt es, Hand in Hand mit der Schulmedizin zu versuchen, das Asthma zu lindern und die Medikamentendosis zu reduzieren, um nach und nach ganz darauf verzichten zu können.“

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