Chinesische Heilkunst lindert schmerzhafte Entzündung der Nasennebenhöhlen

„Mit dem Einsatz von Akupunktur können wir bei einer akuten oder auch bereits chronischen Sinusitis das Beschwerdebild positiv beeinflussen“, erklärt Frau Dr. Katja Strey, Ärztin der TCM-Abteilung am Johanniter-Krankenhaus Radevormwald.

„Ich werde die Erkältung einfach nicht los“, wer hat dies nicht schon mal gehört. Oft geht man hier von einer gewöhnlichen harmlosen Erkältung aus, die meist nach gut einer Woche abklingt. Neben den typischen Beschwerden wie einer verstopften Nase, Fieber und Kopfschmerzen, die bei einer solchen Erkältung auftreten,  kann sich jedoch auch eine Sinusitis, eine Entzündung der Nasennebenhöhlen, verbergen. Die Häufigkeit der Erkrankung nimmt stetig zu und gehört mittlerweile zu den häufigsten Krankheitsbildern überhaupt.
Doch wie kommt es zu dieser Entzündung? Wird eine Erkältung verschleppt, d.h. nicht richtig auskuriert, bleibt Sekret in der Nasennebenhöhle zurück. Eine geschwächte Abwehr begünstigt das Starkwerden von Krankheitserregern, die durch Tröpfcheninfektion, also Niesen, Husten oder durch Berührungskontakt übertragen werden. Bei einer Sinusitis wird der Sekretabfluss durch Schwellung der Schleimhäute behindert, das gebildete Sekret kann nicht mehr abfließen, Bakterien können sich vermehren und es kommt zu einer Entzündung. Charakteristisch sind hierbei Beschwerden wie Kopfschmerzen im vorderen Bereich des Kopfs, pochender Schmerz im Bereich der Wangen, hinter den Augen oder über der Stirn, dumpfer Druck über den Nebenhöhlen. Schulmediziner  setzen  hier häufig schnell  Antibiotika ein, die nicht nur enorme Nebenwirkungen haben, sondern auch den ohnehin schon schwachen Körper zusätzlich belasten.

Die Traditionelle Chinesische Medizin greift hier mit deutlich sanfteren Methoden ein.
Aus Sicht der Traditionellen Chinesischen Medizin handelt es sich bei der Sinusitis z.B. oft  um ein schwaches Milz-Qi (Qi-Energie), welches zu Ansammlung von Nässe und Schleim führt. Dieser lagert sich gerne im Bereich der oberen Atemwege ab und führt zu einer Schwäche der Lungenenergie. Schwaches Lungen-Qi führt wiederum zu einer schwachen Abwehrenergie (Immunsystem). Bakterien und Viren haben dann ein leichtes Spiel und finden einen guten Nährboden durch den Schleim. Auch anhaltender Stress oder unterdrückte Emotionen stören aus Sicht der Traditionellen Chinesischen Medizin den Fluss der Leberenergie. Diese gestaute Leberenergie führt zu Hitze, die die Schleimhäute der Nasennebenhöhle trocknet und zur Verstopfung führt.
„Mit dem Einsatz von Akupunktur können wir bei einer akuten oder auch bereits chronischen Sinusitis das Beschwerdebild positiv beeinflussen“, erklärt Frau Dr. Katja Strey (Foto), Ärztin der TCM-Abteilung am Johanniter-Krankenhaus Radevormwald. „ Durch eine kombinierte Behandlung mit einer individuell erstellten Kräuterrezeptur kann nicht nur die Entzündung gelindert, sondern auch der Schleim eliminiert werden und die geschwächten Organe wieder aufgebaut werden, um erneute Infekte zu verhindern“, fügt die Ärztin hinzu.
Wer häufig an diesem Infekt leidet oder dieser bereits chronisch ist, dem gibt Frau Dr. Strey noch wertvolle Gesundheitstipps auf dem Weg.“ Man sollte jeden Infekt ordentlich auskurieren, damit sich die Schleimhäute richtig erholen können. Wichtig ist außerdem einen genauen Blick auf die Ernährung zu halten: Milchprodukte, zu viel Rohkost, zu Fettes, Süßigkeiten sollten unbedingt gemieden werden. Auch zu Scharfes, Gebratenes meiden, da dadurch nach TCM-Sicht zu viel Hitze entstehen kann. Für ausreichende Ruhephasen und Stressabbau sollte außerdem gesorgt werden“, rät Frau Dr. Strey.
Ein zusätzlicher Tipp aus der TCM-Abteilung:  Aufgebrühter Tee mit einem frischen Stück Ingwer ist für alle  Menschen geeignet, die schnell frieren und sich durch Wind und Kälte schnell erkälten. Jedoch sollte dieser nicht in Einsatz gebracht werden bei den Patienten, die ohnehin schon viel Hitze in sich haben.

Die Behandlung- ganzheitlich und individuell

Die TCM betrachtet den Menschen in der Einheit von Körper, Seele und Geist. Somit ist die körperliche, geistige und seelische Verfassung gleichermaßen wichtig für die Beurteilung des Gesundheitszustandes eines Menschen.
Vor Behandlungsbeginn wird der Patient ausführlich zu seiner Krankheitsgeschichte und auch zu sonstigen Aspekten wie Verdauung, Schlaf und Empfindungen oder Psyche befragt.
Hinzu kommen die Untersuchungen betroffener Körperregionen, sowie das Betrachten der Haut, des gesamten Körperausdruckes und die chinesische Zungen- und Pulsdiagnose. Aus allen gewonnenen Informationen entwickelt der Arzt eine TCM-Diagnose und erstellt ein individuelles Behandlungskonzept.

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