Krieger- und Landwehrverein Honsberg betrieb sogar eine Volksbücherei

Ähnlich, wie heute militärische Reservistenkameradschaften existieren, blühten um 1900 sogenannte Krieger- und Landwehrvereine auf.

Auf Radevormwalder Gebiet existierten gleich mehrere davon, unter anderem der am 27. Januar 1889 in Honsberg gegründete Verein. Mitglied konnte jeder werden, "wer im Deutschen Heere oder in der Deutschen Marine gedient und den Fahneneid geleistet hat, nicht mit Zuchthaus bestraft ist, sich im Vollbesitz der bürgerlichen Ehrenrechte befindet, unverbrüchliche Treue gegen König und Vaterland hochhält, einen achtbaren Lebenswandel führt und in Honsberg oder Umgegend seinen Wohnsitz hat."

Einer Zeitungsmeldung vom Januar 1904 ist zu entnehmen, dass vom Honsberger Verein auch eine Volksbücherei ins Leben gerufen wurde. Der Bestand umfasste rund 150 Bände "aus allen Gebieten der Unterhaltung und des Wissens." Die Bücher konnten jederzeit im Vereinslokal Fritz Hold in Heidersteg entliehen werden. "Die verehrten Bewohner von Honsberg und Umgegend werden um recht fleißige Benutzung der Bücherei freundlichst gebeten."

Mit fast wortgleichen Satzungen und daher Zielsetzungen gab es eine Reihe weiterer Krieger- und Landwehrvereine: Natürlich in Radevormwald selbst (gegründet 1874), in Dahlerau (1890) und in Vogelsmühle (1884).

Foto: Fahne des Krieger- und Landwehrvereins Honsberg, die der Heimat- und Verkehrsverein vor einigen Jahren hat restaurieren lassen. Sie ist zu sehen im Bürgerhaus am Treppenaufgang zum großen Saal.

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