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Der 1. Mai wurde 1933 von den Nazis organisiert

Das Jahr 1933 bedeutete für die deutsche Geschichte einen traurigen Einschnitt. Welche Macht die Propagandisten des Deutschen Reiches schon damals auch in Radevormwald besaßen, beweisen die Planungen zum 1. Mai 1933, dem „Tag der nationalen Arbeit“.

Die Bergische Landeszeitung / Radevormwalder Anzeiger berichtet in ihrer Ausgabe vom 26. April 1933: „In einer gestern Abend im Vereinszimmer des Restaurants Fischer, Burgstraße, stattgefundenen Zusammenkunft, in der u.a. die NSBO, der Stahlhelm, die SA, die deutschnationale Volkspartei vertreten waren, wurde unter dem Vorsitz des Ortsgruppenleiters der NSDAP, Richard Strombach, die Festfolge für den Tag der nationalen Arbeit am 1. Mai nach kurzer Aussprache wie folgt festgelegt:

  • 8.15 Uhr Betriebsversammlung in den einzelnen Betrieben
  • 8.45 - 9 Uhr Feierliches Geläute der Glocken sämtlicher Kirchen
  • 9 - 9.45 Uhr Gottesdienst auf dem Schützenfeld, bei schlechtem Wetter in der katholischen und lutherischen Kirche
  • 10 Uhr Rundfunkübertragung auf dem Marktplatz; u.a. auch Beteiligung der Oberklassen sämtlicher Schulen
  • 12 - 1 Uhr Platzkonzert auf dem Marktplatz; musikalische und gesangliche Darbietungen 
  • 3.30 Uhr Antreten sämtlicher Betriebsorganisationen und des ganzen Handwerker- und Handelsstandes innerhalb der Innungen und sonst. gewerbl. Vereinigungen usw., zum Festzuge durch die Stadt
  • 4 Uhr Abmarsch vom Schützenfeld unter Vorantritt der NSBO. Im Anschluss spricht auf dem Marktplatz ein Redner über die Bedeutung des Tages. An dem Festzug können auch die Klassen sämtlicher Schulen unter Leitung der Lehrerschaft teilnehmen.

In der Zeitung vom 28. April präzisierte die „politische und die NSBO-Leitung der Ortsgruppe Radevormwald“ noch einmal, wie die Teilnahme zu erfolgen hatte: „Es wird hiermit nochmals darauf hingewiesen, daß am Ehrentag der nationalen Arbeit jeder werktätige Volksgenosse zu der festgesetzten Zeit in seinem Betriebe erscheint. Die erwerbslosen Kameraden treten ebenfalls in den Betrieben an, in denen sie früher beschäftigt waren. Die Arbeiter der stillliegenden Unternehmungen schließen sich den NSBO – Leuten an, die ihren früheren Beruf vertreten.

Um das Bild einheitlicher zu gestalten, haben die in Bergerhof liegenden Betriebe es so einzurichten, daß sie zwar getrennt nach den Firmen, aber als Ganzes geschlossen nach der Stadt marschieren. Der gesamte Zug wird von einer Abordnung SS oder SA geführt. Bei dem nachmittags stattfindenden Festzuge legen wir besonderen Wert darauf, daß sich ebenfalls die Handwerker und sonstigen Gewerbetreibenden, die in der NSBO nicht erfaßt sind, also sinngemäß zum Kampfbund des gewerblichen Mittelstandes gehören, ihren Berufen entsprechend antreten, und zwar wäre es wünschenswert, in Berufstrachten zu erscheinen.

.... Wenn also die Fachschaften der Post- und Eisenbahnbeamten und Arbeiter ihre Uniform anlegen, warum dann der Metzger nicht in der weißen Schürze und der Bäcker und Konditor nicht im weißen Rock und der Mütze? Auch möchten wir die Landwirte und das Landvolk bitten, mindestens im blauen Kittel und wo noch vorhanden, auch in der zur Tracht gehörenden Mütze. Das Bild würde sich noch farbenreicher und eindrucksvoller gestalten, wenn die Symbole des Handwerks und des Gewerbes auf Wagen versinnbildlicht im Zuge mitgeführt werden. Aber in keiner Beziehung darf Übertreibung vorherrschen, denn es handelt sich nicht um einen Karnevalszug. Ferner bitten wir die vaterländischen Vereine, zu dem Festzug Fahnenabordnungen senden zu wollen.

 .....Außer dem Häuserschmuck muß ebenfalls Wert auf die Spitzenbeschmückung der Fahnenstangen mit Blumen oder Grün gelegt werden. Erwarten Sie nun nicht, daß die Ortsgruppenleitung jedem Einzelnen Anweisung über sein Tun und Lassen geben kann, sondern jede Berufsgruppe und jeder Werktätige rüste sich selbst mit zum 1. Mai, dem für immer festgesetzten Ehrentag der schaffenden deutschen Nation.“

In der gleichen Zeitungsausgabe richtet nun auch die Stadt durch ihren ersten Beigeordneten Wellershaus einen Aufruf an die Radevormwalder Bevölkerung:

....Im Namen der Stadtverwaltung richte ich im Anschluß an den bereits veröffentlichten Aufruf der Ortsgruppe der NSDAP an die Radevormwalder Bürgerschaft die herzliche Bitte, sich einmütig dem Vorgehen der Behörden anzuschließen, die Häuser zu beflaggen und mit frischem Grün zu schmücken. Jeder möge mit dazu beitragen, daß an diesem Tage dem Bekenntnis des schaffenden Volkes zum nationalen Staat freudiger Ausdruck verliehen wird.“


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