Vom Telegraf zum Telefon

Bereits 30 Jahre lang existierte in Radevormwald ein Postamt, als am 19. September 1863 eine Anzahl Radevormwalder Geschäftsleute auch einen Antrag auf Einrichtung einer Telegrafen - Betriebsstelle formulierten

"Die zehn daselbst bestehenden Handelsfirmen unterhalten 6 bis 7 Reisende, welche das ganze Jahr unterwegs sind und zwar meistens im Auslande. Das Fehlen einer Telegrafen - Betriebsstelle macht sich in empfindlicher Weise nachteilig bemerkbar, da die schnelle und pünktliche Ausführung der eingehenden Aufträge durch die Bestellung der Telegramme von Lennep nur in einer für die Geschäfte nachteiligen Weise verzögert wird.

Aber auch die große Anzahl von Schloßfabriken - 263 Schlosser, auch Schmiedemeister - unterhalten einen sehr regen Verkehr mit den Kaufleuten in Iserlohn, Hagen, Schwelm, Elberfeld, Solingen und Remscheid. Nach der großen Anzahl der von den genannten Orten in Radevormwald eingehenden Expressbriefe läßt sich auch ein lebhafter Telegrammverkehr erwarten, zumal der Expressbotenlohn für die von Lennep aus zu bestellenden Briefe beinahe der Telegrammgebühr gleichkommt."

Dem Antrag der Radevormwalder Geschäftsleute wurde stattgegeben und am 1. Februar 1865 konnte die Telegrafen - Betriebsstelle in Betrieb genommen werden. 136 Telegramme wurden dort im ersten Jahr aufgegeben und 175 Telegramme gingen ein.

Dem bergischen Fernsprechnetz wurde Radevormwald dann schließlich am 8. Oktober 1889 angeschlossen. Die Fernsprechvermittlungsstelle befand sich im Dachgeschoss des Hauses vom damaligen Postverwalter Budde (Blumenstraße 1). Fünf Teilnehmer waren ihr bei der Eröffnung angeschlossen, einen Monat später kam der sechste hinzu.

Die ersten Besitzer eines Fernsprechanschlusses in Radevormwald waren:

  • Firma L. Rocholl u. Cie
  • Firma H. W. Rocholl
  • Güterabfertigung am Bahnhof
  • Firma Meskendahl & Ambrock
  • Firma Frowein & Co
  • Stadtverwaltung

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