Stadtgeschichte: Vom Ursprung bis heute

Damals: Ein historischer Rückblick

Radevormwald gehört zu den ältesten Städten im Bergischen Land. Bereits sehr früh erhielt die Stadt Privilegien. Leider sind sowohl Urkunden hierüber als auch die Urkunde über die Verleihung der Stadtrechte durch mancherlei Kriegsereignisse und die großen Stadtbrände in den Jahren 1571 und 1802 vernichtet worden. Erst durch die neuerliche Siegelforschung wurde nachgewiesen, daß die Stadtrechtsverleihung zwischen den Jahren 1309 und 1316 durch den Grafen Adolf VI. von Berg erfolgte. Seit dieser Zeit führt die Stadt Radevormwald in Siegel und Wappen den Bergischen Löwen. Gut erhalten sind das große Stadtsiegel und das Sekretsiegel, die im Hauptstaatsarchiv Düsseldorf und im Historischen Archiv der Stadt Köln verwahrt werden.Aufgrund dieser Siegeltradition verlieh das Reichs- und Preußische Ministerium des Innern im Namen des Preußischen Staats- Ministeriums am 7. November 1934 Radevormwald das Recht, im Wappen auf silbernen Grund den roten, doppelgeschwänzten, blaugekrönten, blaubewehrten Bergischen Löwen zu führen, und zwar dergestalt, daß das Wappentier rechthin schreitet und in der rechten Vorderpranke einen abgewendeten goldenen Schlüssel hält.

Frühere Namen und Entstehung
Royde (1316), Raidt und Roide (1399), später Radt, Rhat, Rade, Rade vor dem Wald, dann Rade vorm Wald (19. Jahrhundert). Entstehung vermutlich in der großen Rodungs- und Siedlungszeit von 850 - 1000 n. Chr. Stadterhebung aufgrund diverser Dokumente um 1312. Vor 1327 städtische Verfassung und 1363 Nennung unter den Städten der Grafschaft Berg. Seit dieser Zeit eine befestigte Stadt mit Gräben, Wällen, Mauern, Türmen & Toren bis 1802. Streifzug durch die Stadtgeschichte

  • 1181 In Remlingrade ist bereits eine Kirche bekannt
  • 1350 Die Pest wütet unter den Einwohnern
  • 1400 Erhalt des Rechtes, Wochenmärkte durchzuführen
  • Um 1400 Gottschalk von Remlingrade, Gesandter der Hanse in Moskau (er ertrank 1497 im Ilmensee)
  • 1491 Bericht über Radevormwalder Stahlschmiedezunft
  • 1525 1. Stadtbrand
  • Um 1555 Errichtung eines eigenen Bürgergerichtes
  • 1571 Der 2. Stadtbrand
  • Um 1600 Bauernhof Oberdahlhausen wird Rittersitz (bereits 1312 wird das Gut Oberdahlhausen genannt)
  • 1622 bis 1640 Während des dreißigjährigen Krieges wird die Stadt durch eine Reihe ausländischer Truppen eingenommen
  • 1646 Hammerwerke an der Wupper beginnen mit Eisenverarbeitung (Sensen, Feilen, Hämmer)
  • 1656 Vertreibung des Adolph von der Leyen wegen seiner Religionszugehörgikeit (Mennonit) nach Krefeld, wo er später die Seidenindustrie gründet
  • 1672 Konfessionsvergleich zu Remlingrade: Die Reformierten dürfen nur in der Stadt, die Lutheraner nur in Remlingrade ihre Religion frei ausüben
  • 1708 Gründung des heute noch bestehenden Schützenvereines
  • 1745 Fertigstellung der jetzigen Dorfkirche in Remlingrade
  • 1759 Erstmalige Erwähnung von Landwehren zur Grafschaft Mark
  • 1763 Heinrich Jung Stilling, berühmter Augenarzt und Freund Goethe´s zieht bis 1770 als Schneidergeselle und Hauslehrer nach Radevormwald bzw. Kräwinklerbrücke.
  • 1772 Entstehungsjahr des Rokoko-Gartenhauses
  • 1775 Beginn der Uhrmacherzunft mit Johann W. Wellershaus
  • Um 1800 Die Wupper bildet die Demarkationslinie zwischen Franzosen und Blücher´s preußischen Husaren
  • 1802 Stadtbrand: nur das Rokoko-Gartenhaus vor den Stadtmauern bleibt erhalten (1984-1986 von der Gartenstraße in den Wartburgpark umgesetzt und restauriert)
  • 1816 Gründung der Tuchfabrik Johann Wülfing & Söhne in Dahlerau
  • 1834 Auf dem Kollenberg wird die 46. Station der optisch-mechanischen Telegrafenlinie von Berlin nach Koblenz in Betrieb genommen
  • 1863 263 Schlosser und Schmiedemeister werden gezählt (oft als Nebenerwerb von Landwirten)
  • 1866 - 1951 Rudolf Bornewasser, späterer Erzbischof von Trier und Radevormwalder Ehrenbürger
  • 1887 - 1976 Paul Wellershaus, Heimat- und Kunstmaler aus Radevormwald
  • 1890 Anschluß an das Schienennetz mit Eröffnung der Bahnlinie Radevormwald - Krebsöge -Rittershausen
  • 1910 Eröffnung der Bahnlinie Radevormwald - Halver
  • 1910 Die zweitälteste Jugendherberge der Welt und erste im Rheinland wird eingeweiht
  • 1923 Inflationszeit: Die Stadt gibt einen Notgeldschein, den "Schomburg-Rubel" im Nennwert über 500.000 Mark heraus
  • 1927 Errichtung des Ülfebades als Strandbad
  • 1928 Absturz eines Lufthansa-Verkehrsflugzeuges
  • 1929 Auflösung des Kreises Lennep, Engliederung in den Rhein-Wupper-Kreis
  • 1945 Beschuß und Besetzung durch amerikanische Truppen
  • 1955 Stadt schenkt ihr Krankenhaus dem Johanniter-Orden
  • 1970 Teilnahme am Fernsehwettstreit Spiel ohne Grenzen im internationalen Finale in Verona dritter Platz!
  • 1971 Eisenbahnunglück in Dahlerau: 41 Schülerinnen und Schüler, zwei Lehrer, eine Mutter und zwei Bahnbeamte kommen ums Leben
  • 1972 Die Radevormwalder Heide Rosendahl und Wilfried Trott nehmen an den Olympischen Spielen in München teil. Heide Rosendahl gewinnt 2 Gold- und 1 Silbermedaille
  • 1973 25.000 Einwohner erreicht
  • 1975 Auflösung Rhein-Wupper-Kreis, Radevormwald wird dem Oberbergischen Kreis angegliedert
  • 1976 Der letzte planmäßige Personenzug verläßt die Stadt
  • 1981 Einweihung des Bürgerhauses
  • 1981 Städtepartnerschaft mit der französischen Stadt Chateaubriant
  • 1984 und 1988 Die Radevormwalder Kanuten Hartmut und Wolfram Faust nehmen and den Olympischen Spielen in Los Angeles, bzw. Seoul teil
  • 1987 Einweihung der Wupper-Talsperre am Staudamm in Krebsöge und Eröffnung der Umgehungsstraße
  • 1990 Einweihung des Kollenbergstadions und des Aquafuns
  • 1996 Feier zur 500. Pflaumenkirmes
  • 1997 Eröffnung des Stadtnetzes Radevormwald ;-)
  • 2016 Radevormwald wird 700 Jahre alt

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